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December 2024

Die Kurklinik als Institution der Gesundheitsbildung?

Journal/Book: H u K 34 8/82 S. 237-239. 1982;

Abstract: Reinhard Krause-Sittnick Leiter der Abteilung Verhaltenstherapie Dr. med. Bert Saurbier Ärztlicher Direktor und Hans-Leo Schumacher Dipl.-Psychologe Bad Oeynhausen Risikofaktoren auf Verhaltensebene sind oft mit. positiven Valenzen verbunden. Übermäßiges Essen Rauchen Alkoholgenuß und Trägheit werden lustvoll erlebt. Die negative Konsequenz einer Gesundheitsschädigung tritt meist mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit in ferner Zukunft auf und ist deshalb für die meisten Personen die sich gesundheitsschädigend verhalten psychisch gar nicht existent. Appelle sich gesundheitsbewußt zu verhalten verhallen daher allzu oft unbeachtet. Dieses war die Ausgangssituation für die Entwicklung eines Gesundheits- und Verhaltenstrainingsprogramms in der Kurklinik Bad Oeynhausen. Dabei stand wesentlich die Frage im Mittelpunkt: "Kann eine Kurklinik zur Bewußtmachung gesundheitsbedingender Faktoren und zum Aufbau einer Motivation für gesundheitsbewußtes Verhalten beitragen?" Oder andersherum formuliert: Kann eine Kurklinik in der Zukunft Bildungsstätte für die Gesundheit sein?" Nur ein Konzept das eine enge Beziehung zwischen Verhalten und Gesundheit ansieht kann zu präventivem Handeln motivieren. Für die Gesundheitsbildung ist es daher wichtig die Einsicht in die Zusammenhänge zwischen Gesundheitszustand und eigenem Verhalten zu fördern. Nur wenn diese Einsicht vorhanden ist wirkt sich der wahrgenommene Nutzen präventiver Maßnahmen auf das Verhalten aus. Daraus folgert daß die Behandlung der Patienten in ein Gesamtsystem medizinisch-therapeutischer und pädagogisch-psychologischer Maßnahmen eingebunden sein muß. Grundlage bietet hierfür das interne patientenorientierte Kommunikationsmodell der Klinik (s. Abbildung 1) (o. Abb.). In Ergänzung der ärztlichen Anamnese und Aufnahmeuntersuchung wird im Rahmen eines Gruppengespräches an Hand eines standartisierten Fragebogens vom Verhaltenstherapeuten eine Verhaltensanamnese bzw. Problemanalyse erhoben. Die hieraus gewonnenen Daten werden vom Arzt bei der Erstellung des Therapieplanes einschließlich des Gesundheitsbildungsprogramms berücksichtigt (s. Abbildung 2) (o. Abb. 2). Ein positiver Verlauf des Gesundheitsbildungsprozesses bedingt einen ständigen Dialog zwischen Arzt und Therapeuten. In einem Abschlußkolloquium zwischen Arzt und Therapeuten werden Empfehlungen für die Back-Home-Situation des Patienten erarbeitet die im Abschlußbericht festgehalten werden und Gegenstand eines abschließenden Gespräches zwischen Arzt und Patient sind. Das Therapieangebot ist inhaltlich und methodisch so aufeinander abgestimmt daß Risiko-Patienten ebenso wie interessierte Patienten durch Information Gruppengespräche Einzelberatung Einzeltherapie und Arztgespräch soweit sensibilisiert werden sollen daß eine Motivation zur Verhaltensänderung erreicht werden kann. ... ___MH


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