Möglichkeiten der Elektrotherapie bei Inkontinenz - - 86. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation; 8. bis 11. Oktober 1981 Aachen |
Journal/Book: Z. f. Phys. Med. 1 /82 2 - 6. 1982;
Abstract: Prof. Dr. med. H. Jantsch Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien Institut für Physikalische Medizin d. Universität Wien In der ersten Blütezeit der Niederfrequenztherapie um die Jahrhundertwende wurde die elektrische Behandlung von Harn- und Stuhlinkontinenz wiederholt empfohlen allerdings - wie Zanietowski formulierte - als "Indikation auf Grund klinischer Erfahrung" und somit ohne adäquaten Hintergrund weder in pathologischer noch in elektrophysiologischer Hinsicht. In den modernen Lehrbüchern der Physikalischen Medizin wird auf die Problematik fast nicht eingegangen. Die urologische Literatur dagegen ist reich an einschlägigen Arbeiten über die das Buch von Kiesswetter guten Überblick verschafft. In der Routinetherapie der Physikalischen Institute wurde zumindest in Wien bis vor kurzem noch immer nach den von Kowarschik 1929 formulierten Gesichtspunkten vorgegangen. Er unterschied hypertonische Reizerscheinungen die mit Diathermie (später Kurzwellen) anzugehen waren von echten Lähmungen für die Stimulation angezeigt erscheint. Hier wurde zwar bereits 1929 eine Reizung mittels intravesikaler intraurethraler vaginaler und rektaler Elektroden erörtert in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle bleibt es aber bei der perkutanen Anwendung. Sowohl für die Harn- wie die Stuhlinkontinenz wird eine stabförmige Elektrode von etwa 100 cm2 Oberfläche benutzt die mit feuchtem Frotteestoff umwickelt und dann noch mit Zellstoff geschützt wird. Die Kranken werden so auf die Elektrode gesetzt daß sie dem Damm bzw. der Vulva anliegt. Eine inaktive 200 cm2 große Anode wird am Bauch befestigt. In letzter Zeit hat M. Müller die Stabelektrode durch eine etwa 3 cm2 große Knopfelektrode ersetzt auf deren Placierung der Patient selbst Einfluß nimmt. ... hl
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