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December 2024

Das Bausteinprogramm "Gesundheit ist lernbar"

Journal/Book: H u K 34 8/82 S. 247-248. 1982;

Abstract: Dr. med. Nikolaus Hildebrand und Professor Dr. med. Jürgen v. Troschke Albert-Ludwigs-Universität Medizinische Fakultät Abteilung für medizinische Soziologie Freiburg i. Br. Als Folge hoher Kostensteigerungen im Bereich der medizinischen Versorgung wurde in den vergangenen Jahren immer wieder eine stärkere Gewichtung präventiver Maßnahmen gefordert. Die vordergündige Einigkeit die unter Fachleuten hinsichtlich dieser Thematik besteht kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen daß die praktische Durchführung von Programmen zur Gesundheitserziehung bzw. Gesundheitsaufklärung bislang häufig gescheitert ist. Einige der möglichen Ursachen hierfür haben wir in Tabelle 1 (o. Tab. 1) zusammengestellt. Kurz zusammengefaßt bestand der wesentliche Nachteil vieler Programme zur Gesundheitsaufklärung darin daß den Teilnehmern im Rahmen von Vortragsveranstaltungen eine Fülle von Faktenwissen vermittelt wurde ohne auf deren spezielle Interessen oder emotionale Bedürfnisse einzugehen. Da dies häufig in Form eines Frontalvortrags geschah und die Teilnehmer hier nur selten in der Lage waren im Rahmen von Plenarveranstaltungen auch persönliche Fragen zu äußern entstand so gut wie nie eine offene Diskussion in die auch persönliche Probleme eingebracht werden konnten. Die bestenfalls passiv-rezeptive Aufnahme des dargebotenen Stoffes wurde durch die große soziale Distanz zwischen Dozenten und Teilnehmern noch weiter negativ beeinflußt. Hinzu kam daß in Kurkliniken in denen Programme zur Gesundheitsaufklärung heute eine besondere Rolle spielen die Teilnahme in der Regel durch den Therapieplan erzwungen wurde. Erst in letzter Zeit gingen zahlreiche Einrichtungen dazu über Patienten auch in Kleingruppen zu betreuen soweit dies die personellen Möglichkeiten zuließen. Das wesentliche Argument hierfür war daß die Teilnehmer auf diese Weise so ausgewählt werden konnten daß die Gruppen hinsichtlich des zu bearbeitenden Problems (Rauchen Übergewicht Alkoholkonsum etc.) homogen zusammengesetzt waren. Aber auch in dieser Phase blieben die wesentlichen Nachteile einer weitgehenden Ausrichtung am Modell der sog. Risikofaktoren sowie eine starke Zentrierung auf die Interessen und Wertvorstellungen der betreuenden Therapeuten. Hier nun beschritt ein 1978 von v. Troschke an der Abteilung für Medizinische Soziologie der Universität Freiburg erarbeitetes und bei Rocom in Basel publiziertes Bausteinprogramm 'Gesundheit ist lernbar' neue Wege das hier kurz vorgestellt werden soll. ... ___MH


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