Vergleiche von physikalisch-therapeutischen Maßnahmen (Heißpackungen) bezüglich der thermophysikalischen Eigenschaften am Modell und an Probanden |
Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. Heinrich Drexel Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Hans Hermann Bloching aus Marktoberdorf München1982 Zusammenfassung a) Durch experimentelle Untersuchungen mit Heißpackungen wurden Wärmestromdichte- (? Q) und Temperatur- (T) Verläufe am Modell und an 5 Versuchspersonen ermittelt; daneben wurde die Hautwasserabgabe gemessen das entstandene Erythem beurteilt und die subjektive Beurteilung geprüft. b) ?Q und T wurden mit Hilfe eines Folienwärmestrommessers und eines Thermofühlers bei 5 Wiederholungsanwendungen an jeweils Schulter Hüfte und Knie mit den Packungen Heusack und Fangotherm gemessen. Die statistische Auswertung der EDV-gerecht aufbereiteten Daten zeigte: c) bei den untersuchten Packungsmaterialien zwei qualitativ verschiedene Verlaufsformen: Beim Wärmeträger bestehend aus einer ca. 3 mm starken sogenannten Einweg-Naturmoor-Packung auf die ein 65°C heißer Moorbeutel gelegt wird können l a n g s a m ansteigend sehr hohe und länger anhaltende ?Q- und T-Verläufe erzielt werden. Die weiteren einheitlich auf 50°C erwärmten Packungsmaterialien werden direkt auf die Haut aufgelegt und unterscheiden sich jeweils nach einem p l ö t z l i c h e n sogenannten "initialen Wärmestoß" nur quantitativ in ihren Verläufen. Parafango und Wärmeträger ascend erzielten die höchsten T- und ?Q-Verläufe; der Heusack Naturmoor und Heilerde liegen dicht beisammen in der Mitte. Bei der Fangothermkompresse ergaben sich die mit Abstand niedrigsten Werte. d) Die an Schulter Hüfte und Knie gefundenen geringen quantitativen Unterschiede lassen sich vor allem auf anatomisch-physiologische Gegebenheiten zurückführen. e) Durch Abdeckung der Packungen können höhere und länger anhaltende T- und ?Q-Verläufe erzielt werden. f) Die Diskussion zur Beurteilung der Anwendungen berührt u.a. zwei Therapieaspekte: Ist eine langsam einschleichende und gleichbleibende hohe Wärmeanwendung gewünscht so ist der sogenannte Wärmeträger die Packung der Wahl. Für die Erzielung eines "initialen Wärmestoßes" mit einer stärkeren thermischen Reizwirkung ist dagegen Parafango aber auch Heusack und Naturmoor geeigneter. g) Weiterhin ergab sich: Bei der Befragung zur subjektiven Bewertung der Wärmeanwendungen mittels skalierten Fragebogen fiel das Urteil der Versuchspersonen eindeutig positiv aus. Die Anwendungen werden umso angenehmer empfunden je gleichmäßiger der Temperaturverlauf war. Die Messungen der Hautwasserabgabe bei den feuchtheißen Packungen lassen starke Quelleffekte der Epidermis vermuten. Bezüglich der Erythembeurteilung zeigte sich daß die Rötung nicht nur von der Höhe der Applikationstemperatur sondern vor allem von der Temperaturhöhe am Ende der Anwendung abhängt. ___MH
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