WIRKUNG VON TRINKKUREN MIT GRIESBACHER KARLSQUELLEAUF DIE MAGEN- UND NIERENFUNKTION |
Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand : Professor Dr. med. H. Drexel Inaugural - Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin an der Ludwig Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Martin Hebel Nürnberg 1982 ZUSAMMENFASSUNG Es wurde die Wirkung der Griesbacher Therme der Karlsquelle auf die Magen- und Nierenfunktion untersucht. Hydrochemisch handelt es sich bei dem Quellwasservorkommen um eine fluorhaltige Natrium-Hydrogencarbonat-Chloridtherme. Im einzelnen wurden Folgende Versuche unternommen: - Immediat-(Sofort-)Effekt An 12 gesunden und 4 magenkranken Probenden wurde die Wirkung einer normalen Trinkmenge (200 ml) Griesbacher Karlsquelle auf die Magenazidität untersucht. Die Messungen wurden radiotelemetrisch mit Hilfe der Heidelberger Kapsel durchgeführt. Damit ließ sich der neutralisierende Einfluß des Quellwassers auf den aktuellen gastralen pH-Wert kontinuierlich aufzeichnen. - Trinkkur 7 gesunde und 2 magenkranke Versuchspersonen tranken 200 ml Griesbacher Karlsquelle 3mal täglich vor den Hauptmahlzeiten als Trinkkur von 10tägiger Dauer. Vor und nach der Trinkkur wurde wieder die Interaktion von 200 ml Griesbacher Karlsquelle mit der Maganazidität telemetrisch mit der Heidelberger Kapsel gemessen. Damit sollten Änderungen des Sekretionsverhaltens durch länger dauernde Einflüsse der Griesbacher Karlsquelle erkannt werden. - Modifizierter Volhard' Wasserversuch Nach oraler Aufnahme von 1l Flüssigkeit wurde pro Versuchsperson 4mal stündlich die ausgeschiedene Harnmenge und das spezifische Gewicht jeder Harnportion sowie die in 4 Stunden ausgeschiedene Gesamtmenge an Harn bestimmt. Jede Versuchsperson trank ein Mal 1l Griesbacher Karlsquelle und nach einem Tag Pause 1l dünnen Tee. 26 Probanden tranken zuerst Tee und dann das Quellwasser (Gruppe N1); 30 Personen begannen mit Griesbacher Karlsquelle und tranken später Tee (Gruppe N2). Wesentliche Ergebnisse der durchgeführten Magenuntersuchungen raren: Im Immediateffekt zeigte sich die säurebindende Wirkung der Griesbacher Karlsquelle. Die Pufferung der Magensäure durch die multivalent ionale Zusammensetzung des Quellwassers lag im Durchschnitt bei 21 Minuten. Zum Vergleich: eine 2 2fach stärkere reine Natriumbicarbonatlösung vermag die Magensäure nur sieben Minuten länger zu binden (84). Die Trinkkur zeigte wenn auch nur in geringem Ausaß Tendenzen einer "Normalisierung" vor allen subazider Werte. Bei den gesunden Probanden ließen sich keine weiteren Ergebnisse mit Sicherheit erkennen. Das lag vermutlich daran daß Gesunde durch eine Kur nicht gesünder werden können. Ein weiterer Gesichtspunkt ist daß an der unbestritten leichten Irritierbarkeit des Magens und seines Säuremilieus kaum eine in die klinische Routine eingeführte Methode zur Erfassung der gastralen Sekretionsvorgänge vorbeikommt. So läßt sich schwer zwischen ursächlich und zufällig auftretenden Korrelationen unterscheiden. Etwas einfacher fiel die Betrachtung der Probanden mit Magenanamnese aus. Auch hier kann man vorsichtig von eines "Trend zur Normalisierung" der hyper- bzw. subaziden Säureverhältnisse und von Abklingen der Symptomatik eines Reizmagens sprechen. Allerdings ist die Zahl der untersuchten Probanden mit entsprechender Anamnese gering. Wesentliche Ergebnisse des modifizierten Volhard' Wasserversuchs waren: Die Diurese war nach des Trinken der Griesbacher Karlsquelle stärker als nach Teetrunk. In der gesamten Gruppe von 56 Versuchspersonen waren die mittleren stündlichen Harnmengen und die Gesamtmenge größer nach Quellwassertrunk. Der Unterschied war aber nur im Vergleich der Gesamtmengen statistisch zu sichern. Die Diuresesteigerung durch die Griesbacher Karlsquelle trat verstärkt in Gruppe N2 auf nach der 3. und 4.Stunde sowie der Gesamtausscheidung statistisch signifikant. Eine Ursache für die unterschiedlichen Ergebnisse von Gruppe N1 und N2 wurde nicht gefunden. ___MH
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