90 Jahre Geschichte des Deutschen Bäderverbandes Heilbäder und Kurorte suchen neue Wege |
Journal/Book: H u K 34 5/82. 1982;
Abstract: Eigentlich sollte die vorliegende Ausgabe von HEILBAD UND KURORT ganz im Zeichen der Überlegungen neuer Werbe- und Marketingmethoden für Heilbäder und Kurorte stehen wie sie zwangsläufig aufgrund der seit Jahresbeginn geltenden Kostendämpfungsgesetze bei vielen eingesetzt haben. Da sich aber am 23. April 1982 die Verbandsgründung zum 90. Mal gejährt hat ein Jubiläum also das nur eine verschwindend kleine Anzahl von Verbänden in der Bundesrepublik Deutschland begehen kann ist dies sicherlich ein berechtigter Anlaß den Artikeln zum Hauptthema einen entsprechenden Kurzüberblick voranzustellen um die markantesten Meilensteine in der Geschichte unserer Bädervereinigung wieder einmal in Erinnerung zu rufen. In seinem hochaktuellen Beitrag "Lebendiges Marketing und praktische Werbung" zeigt dann der Vorsitzende des Ausschusses für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit Kurdirektor Engers Bad Wildungen die schwerwiegenden Probleme auf zur derzeit brennenden Frage: Wie läßt sich das Produkt "Kur" nach den jüngsten Gesetzeseinschränkungen besser verkaufen? Er weist unter anderem eindringlich auf den "hellhörigen Käufermarkt" hin der sehr empfindlich reagiert und schnell verunsichert wird wenn die Heilbäder zu oft und zu laut ihre mißliche Lage in der Öffentlichkeit beklagen und äußert seine Ansicht zum Thema "Kururlaub oder Ferienkur". Der Autor geht mit dem Bäderwesen das er der Selbsttäuschung bezichtigt hart ins Gericht und warnt vor vermeintlichen Wundern die sich viele von voluminösen Marketingkonzepten versprechen. Dipl. Psych. Schober München berichtet unter dem Titel "Urlaub in Kurorten" über eine Studie des Studienkreises für Tourismus und dem Institut Marplan der eine Umfrage über den Attraktionswert von Heilbädern zugrundelag. In einer Bewertungsskala von 1 bis 7 schnitt die Kurreise bei den Befragten mit 3 28 % auf Platz 7 am schlechtesten ab. Ausgehend von dieser Tatsache konstruiert der Autor unter verschiedenen Befragungskriterien interessante Theorien einer modernen Art von Kurortentwicklung die teilweise schockieren mögen aber sicherlich in der Lage sind auch einmal in anderer Richtung Denkanstöße zu geben. Freilich wird manch einer stutzen wenn er in den letzten Absätzen des Beitrages mit den heutzutage nahezu unvorstellbaren Visionen über die Gestaltung des Kurortes der Zukunft die der Verfasser mit ausdrucksvollen Worten psychologisch beschreibt konfrontiert wird. Aber wer weiß schon wie dies in ferner Zukunft wirklich sein wird? Jules Verne ist ja auch längst überholt! ... ___MH
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