Zur Kur-Gesundheitserziehung heute |
Journal/Book: H u K 34 8/82 S. 229-230. 1982;
Abstract: Dr. Wolf von Freytag-Loringhoven Vizepräsident der Bundesvereinigung für Gesundheitserziehung; Wissenschaftlicher Leiter der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung Marburg Alles wird anders! Dieser Satz gilt ohne Zweifel für die Gesundheitserziehung der Gegenwart keineswegs nur der veränderten Resourcen wegen sondern einer nach Inhalt und Umfang bemerkenswerten Entwicklung: In unserem Land und den meisten europäischen Ländern hat sich der Einsatz gesundheitserzieherischer Aktivitäten in überschaubarer Zeit vervielfacht. Statistisch schlägt sich dieses in den veröffentlichten Haushaltsansätzen freier und staatlicher Institutionen nieder deutlicher noch in der Verzehnfachung einschlägigen popularwissenschaftlichen Schrifttums und des ungeheuren Anstiegs popularwissenschaftlicher Veröffentlichungen zum Thema speziell im Bereich wissenschaftlicher und anderer Zeitschriften. Im Rahmen der allgemeinen Entwicklung hat die Kur-Gesundheitserziehung bereits heute eine über die statistischen Angaben dieses Heftes hinausgehende hochanerkennenswerte Form gefunden. Dabei ist den oft divergierenden Ansätzen eines deutlich gemeinsam: Die hohe Motivation der Beteiligten und eine geradezu preiswürdige Ideenmannigfaltigkeit in der praktischen Umsetzung. Bei Saldierung des gegenwärtigen Standes sind in erster Linie Medien und Methoden in der praktischen Arbeit als zielgruppenadäquat und didaktisch modern zu nennen. Bescheideneres Urteil kommt dem Stand der Aus- und Weiterbildung geeigneter Mitarbeiter in der Kur-Gesundheitserziehung zu. Am nachdrücklichsten jedoch fallen die Lücken im Bereich der wissenschaftlichen Begründung auf speziell im Bereich einer empirischen Forschung zur Kur-Gesundheitserziehung: Wenngleich durch die Initiative des Bundesministeriums für Jugend Familie und Gesundheit und des Bundesministeriums für Forschung und Technik z. B die Effizienzkontrolle im Gesundheitswesen beschleunigt wurde liegen zum gesundheitlichen Erleben und Verhalten des Kurpatienten noch wenig exakte Untersuchungen vor etwa praxisbegleitende Forschung Erfolgskontrollen und Grundlagenforschung. Dabei darf die Interdependenz zur historischen Forschung - ebenfalls ja empirische Forschung - nicht übersehen werden. Eine empirisch gesicherte Kur-Gesundheitserziehung wird im gewünschten Falle Teil einer übergreifenden Kur-Wissenschaft in der gleichermaßen präventive und rehabilitative Gesichtspunkte umschlossen werden. Typisch für die Gegenwartssituation ist die Postulierung von Leitsätzen und Schwerpunktaufgaben von den verschiedensten Gremien und Institutionen aber auch Einzelwissenschaftlern. ... ___MH
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