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December 2024

Gesetze und Normen für Schwimm- und Badebeckenwasser im Hinblick auf die Heilbäder

Journal/Book: H u K 34 2/82 S. 34-46. 1982;

Abstract: Dr. Dieter Eichelsdörfer Ltd. Akademischer Direktor am Institut für Wasserchemie und Chemische Balneologie der Technischen Universität München 1.Entwicklung der Aufbereitung und Beurteilung von Schwimm- und Badebeckenwasser Obwohl die Übertragbarkeit von Krankheiten durch Wasser seit der Choleraepidemie in Hamburg 1892 weithin bekannt wurde hatte man von der Hygiene des Schwimm- und Badebeckenwassers auch in der unmittelbaren Folgezeit noch keine bestimmten Vorstellungen. So versuchte man beispielsweise Anfang des 20. Jahrhunderts der bakteriellen Belastung des Schwimmbeckenwassers durch einen häufigen Wasserwechsel zu begegnen. Wie aber bereits 1906 in einem Berliner Hallenbad durchgeführte Untersuchungen ergaben war diese Methode nicht sehr effektiv: zwischen 9.00 Uhr und 16.00 Uhr stieg dort nämlich die Koloniezahl von 1500/ml auf mehr als 150 000/ml an. 1909 trat dann Holthuden für ein neues in England praktiziertes Verfahren ein bei dem eine Umwälzung des Badewassers im Kreislauf mit Belüftung und Filtration über Kieselschnellfilter erfolgte. 1911 wurden zur Verbesserung der Filtration erstmals Flockungsmittel vorgeschlagen und das etwa zur gleichen Zeit von G. Ornstein für die Trinkwasserbehandlung entwickelte Verfahren der indirekten Chlorung ermöglichte nunmehr auch beim Schwimmbeckenwasser eine gezielte Dauerdesinfektion des im Kreislauf geführten Wassers. Umwälzung Filterung und Chlorung waren die Anfänge einer wirkungsvollen Aufbereitungstechnik für Schwimmbeckenwasser die sich in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts aber nur sehr zögernd weiterentwickelte. Es herrschte nämlich hinsichtlich der bakteriologischen Beurteilung des Badewassers noch lange keine übereinstimmende Auffassung. Wie Exner und Thofern (1) in einer Veröffentlichung über die Entwicklung der bakteriologischen Badewasserbeurteilung ausführen übernahm man zunächst die bei der Trinkwasseruntersuchung eingeführten Untersuchungsmethoden und bestimmte auch im Badewasser neben der Koloniezahl vorwiegend Escherichia coli und coliforme Bakterien in der Annahme daß im wesentlichen nur gastrointestinale Infektionen beim Baden übertragen werden können. Obwohl schon in den 20er und 30er Jahren verschiedene Mikroorganismen im Badewasser identifiziert werden konnten wurden die ersten mikrobiologischen Richtwerte für Badewasser erst in den 50er Jahren erstellt. In den niedersächsischen Richtlinien von 1953 wurde erstmals festgelegt daß die Koloniezahl im Schwimmbeckenwasser 100 pro Milliliter nicht überschreiten soll. Ferner sollten E. coli und coliforme Bakterien in 100 Milliliter Badewasser nicht nachweisbar sein. Die 1955 herausgegebenen "Richtlinien für den Bau von Hallen- und Freibädern" begnügten sich noch mit folgenden Anforderungen: Das Schwimmbeckenwasser sollte auf 22°C temperiert klar und durchsichtig und hygienisch einwandfrei sein. ... ___MH


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