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December 2024

Ein Beispiel für Radon-Abgabe: Thermal-Sole-Radon-Bad Bad Münster am Stein-Ebernburg 3. Die Technik der Radoninhalation im Kurmittelhaus

Journal/Book: H u K 34 9/82 S. 270-275. 1982;

Abstract: Akademischer Direktor Dipl. Phys. Karl Dirnagl Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Die Heilquellen von Bad Münster am Stein-Ebernburg enthalten nicht nur Mineralien sondern sie führen auch Quellgase mit sich von denen trotz seiner unvorstellbar kleinen Konzentration von etwa 0 000 000 000 000 005 (= 5 10-15) Gramm pro Liter das Radon am interessantesten und wichtigsten ist. Da nicht die chemische Eigenschaft sondern die durch radioaktiven Zerfall bedingte Strahlung des Radons als therapeutisches Wirkprinzip in Frage kommt gibt man üblicherweise nicht die genannte Massenkonzentration an sondern die sogenannte Aktivitätskonzentration die im vorliegenden Fall bei etwa 5...10 Nano-Curie liegt d. h. es zerfallen und strahlen pro Liter Wasser in der Zeiteinheit soviel Radonatome wie aus maximal 0 000 000 01 Gramm Radium entstehen nämlich 370 pro Sekunde. Die Bildung aus der Muttersubstanz Radium spielt sich in der Tiefe der Erde beim Vorbeiströmen des Quellwassers an radiumhaltigem Gestein ab. Wegen seiner energiereichen aber nur sehr kurze Strecken überwindenden Alpha-Strahlung stellt das Radon einen Sonderfall innerhalb der medizinischen Verwendung radioaktiver Stoffe dar. Auf Grund jahrzehntelanger Erfahrung mit der kurmäßigen Anwendung radonhaltiger Wässer zum Baden Trinken und Inhalieren hat sich vornehmlich in Österreich (Badgastein) Italien (Ischia) und neuerdings in Rußland (Uwildy u. a.) eine Reihe von Anwendungsgebieten und Anwendungsformen der Radontherapie herausgebildet. An solchen Zentren hat man sich auch intensiv um die wissenschaftlichen Grundlagen bemüht. So existieren gesicherte Kenntnisse über die Aufnahme von Radon in den Organismus und die Wiederausscheidung. Am wirkungsvollsten erfolgt die Radonaufnahme bei der Inhalation über die Atemwege während beim Baden nur ein geringer Teil der angebotenen Menge die Hautbarriere passiert. Bei der Trinkkur wiederum setzt die verträgliche Heilwassermenge dem möglichen Radonangebot von vornherein enge Grenzen. Die letztgenannten Applikationsformen sind daher nur bei Verfügbarkeit von Wässern mit hohem Radongehalt sinnvoll dementsprechend lassen die Richtlinien und Begriffsbestimmungen des Deutschen Bäderverbandes erst ab einer Radonkonzentration von 18 Nano-Curie/Liter Wasser zu daß ein Heilwasser als "radonhaltig" bezeichnet wird. Anders bei der Inhalation: Wegen der vielfach besseren Ausnützung des angebotenen Radons bei der Inhalation beträgt der Grenzwert für die Bezeichnung als "natürliches Heilgas" nur 1 Nano-Curie pro Liter Luft. Als Vergleich möge dienen daß die Luft in dem bekannten Therapiestollen von Böckstein bei Badgastein etwa 5 Nano-Curie pro Liter enthält. ... ___MH


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