Ein Beispiel für Radon-Abgabe: Thermal-Sole-Radon-Bad Bad Münster am Stein-Ebernburg 2. Die Fassungsanlage der "Rheingrafenquelle" |
Journal/Book: H u K 34 9/82 S. 270-275. 1982;
Abstract: Baudirektor Dipl.-Ing. Josef Artz Staatliches Quellenamt Bad Ems Eine Quelle ist der dauernde oder zeitweise Übergang von unterirdischem Wasser in Oberflächenwasser. Ursächlich für das Entstehen einer Quelle sind stets die örtlichen und hydrologischen Verhältnisse. Als bewegende Kraft für das Fließen des Wassers wirkt die Schwerkraft in besonderen Fällen ein in der Tiefe herrschender Druck sehr häufig auch die Expansivkraft eines Gases welches das Wasser begleitet. Eine derart funktionierende Quelle wird zu einer Heilquelle durch die in ihrem Wasser oder Gas-Wasser Gemisch vorhandenen Inhaltsstoffe die bestimmte physiologische Wirkungen auf den menschlichen Organismus ausüben. Dieses Wasser unterscheidet sich von normalem Grundwasser durch seine anders geartete chemische Zusammensetzung sowie seine besonderen physikalischen Eigenschaften die häufig zum Ausdruck kommen in größerer Steigfähigkeit und höherer Temperatur als das sie umgebende Grundwasser. Heilquellen können natürlich zutage treten oder unter Kenntnis Ausnutzung vorgegebener hydrologischer Zustände künstlich erschlossen werden. Die hierfür erforderlichen Erschließungsarbeiten erfolgen hauptsächlich durch Bohren sowie andere Verfahrensweisen Schachten und Schürfen. Heilquellen sind im ursprünglichen Naturzustand selten und in geringem Umfang für eine Nutzung geeignet. Sie bedürfen hierzu der Veränderung durch technische Maßnahmen die als Fassung bezeichnet werden. Die Fassung ersetzt einen mehr oder weniger langen Teil der Endigung des natürlichen Quellweges im Erdinnern durch einen künstlichen Weg. Sie dient dem Zweck ein qualitatives und quantitatives Optimum an Quellgut zu erschließen jede vermeidbare Änderung des chemischen bakteriologischen und physikalischen Charakters der Quelle zu verhindern und die Fortleitung des Quellgutes zur Stelle der Anwendung als Heilmittel sicherzustellen. Jede Heilquelle zeigt ein bestimmtes nur ihr eigenes chemisch-physikalisches Verhalten bedingt durch die von der Natur vorgegebene geologisch-hydrologische Situation des Ortes der der Fassung und ihrer Nutzung. Die beschriebenen Zusammenhänge ergeben sich aus der räumlichen Begrenztheit des jeweiligen Heilwasservorkommens und dem durch das Fassungsbauwerk fixierten Zustand. Unter Beachtung dieser quellentechnischen Grundsätze wurden die Heilquellen von Bad Münster a. St. bereits im Jahre 1911 von dem für die Erschließung und Fassung von Heil- und Mineralquellen weltweit tätigen Unternehmen A. Scherrer aus Bad Ems nach einem von diesem entwickelten Fassungsprinzip neu gestaltet. ... ___MH
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