Bioklimastufen im Schwarzwald |
Journal/Book: H u K 33 9/81 233 - 235. 1981;
Abstract: Ltd. Regierungsdirektor Dipl.-Met. H. Trenkle Zentrale Medizinmeteorologische Forschungsstelle des Deutschen Wetterdienstes Freiburg i. Br. 1. Einleitung Seit mehr als sieben Jahrzehnten hat man erkannt daß die vom Klima dargebotenen Mittel für die Erholung für die Krankheitsvorbeugung und für die Genesung mit Erfolg angewendet werden können sofern sie richtig und wohl dosiert eingesetzt werden. Dabei spielen vor allem jene Elemente des Klimas eine Rolle die den Wärmehaushalt des Menschen beeinflussen und entsprechende Auswirkungen auf das Steuerungssystem der gesamten Organfunktionen und deren Regierung haben. 2. Bioklimatische Wirkungsprobleme In der Bioklimatologie unterscheidet man drei Wirkungskomplexe: den thermischen den aktinischen und den luftchemischen Wirkungskomplex. 2.1. Der thermische Wirkungskomplex beschreibt das Temperatur-Feuchte-Milieu. Er befaßt sich mit dem Abkühlungsreiz im Tages- und Jahresgang. Dabei spielen natürlich auch die Windverhältnisse speziell die lokalen Windsysteme eine große Rolle. Als Maß für den von diesem Komplex ausgeübten Klimareiz verwendet man die sogenannte Abkühlungsgröße. Sie läßt sich nach der Hillschen Formel aus Temperatur und Windgeschwindigkeit berechnen. Die klimatologischen Grenzwerte für die Abstufung der Klimareize vom Belastungs-Überhitzungsklima bis zum reizstarken Klima entnimmt man dabei einer Tabelle. Zur Festlegung von Grenzwerten für die Wärmebelastung benutzt man die sogenannte "Äquivalenttemperatur" oder nach neueren Ansätzen auch die Komfortgleichung von "Fanger" in die neben Temperatur und Feuchte Wind Strahlung und auch Bekleidung sowie die menschliche Aktivität eingehen. Der thermische Wirkungskomplex spielt bei Atemwegs- Herz- und Kreislaufkranken aber auch bei vegetativer Dystonie eine entscheidende Rolle. Die Reaktionen lassen sich einerseits durch Unterkühlung andererseits durch Überhitzung erklären. Im ersteren Falle führt länger anhaltende Naßkälte mit stärkerem Wind gekoppelt zu einem erhöhten Wärmeentzug von außen der eine erhöhte Wärmeproduktion im Innern des Menschen bewirkt. Die Blutzirkulation muß daher gesteigert werden um der Körperoberfläche Wärme zuzuführen. Dies führt zu einer starken Belastung der menschlichen Wärmeregulation. Andererseits wird der Kreislauf auch sehr durch Überhitzung belastet. In diesem Falle kann die aktive Thermoregulation durch Transpiration den Wärmestau im Innern nicht mehr ausgleichen... hl
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