Nicht mehr wie zu Kneipps Zeiten . . . |
Journal/Book: H u K 33 6/81 165 - 166. 1981;
Abstract: LoniSkulima Heidelberg Wasser und Wärme nach biologischen Rhythmen Ärzte lernen Physikalische Therapie unter Selbsterfahrung Die Beherrschung der Physikalischen Therapie ist für den durchschnittlichen Arzt der die schulmäßige Ausbildung durchlaufen hat nicht gerade selbstverständlich. Geräte wie Höhensonne und Kurzwellenapparat finden sich ja in der Allgemeinpraxis. Und jedes bessere Krankenhaus besitzt eine eigene physikalisch-therapeutische Abteilung mit geschultem Personal aber nicht immer mit einem Arzt der sich dafür verantwortlich fühlt. Wer zuhause Umschläge oder Packungen macht wer seinen Nagelumlauf im Seifenwasser badet betreibt physikalische Therapie. Beklagenswerterweise ist diese häusliche Praxis im Schwinden begriffen. Wer hat noch ein Moltontuch für Wickel? Patienten die von Kuraufenthalten verwöhnt sind legen freilich bei der Arztwahl am Heimatort immer kritischere Maßstäbe an. Nur in bescheidenem Umfang ist Physikalische Therapie in der Ausbildung der Mediziner verankert. Um dieser Wissenslücke abzuhelfen veranstaltet der Berufsverband der Ärzte für Physikalische Medizin und Rehabilitation unter Förderung der Bundesärztekammer seit vergangenem Jahr Fortbildungskurse. Ärzte die schon eine zweijährige klinische Erfahrung an zugelassenen Ausbildungsstätten bei einem von der Landesärztekammer besonders ermächtigten Experten hinter sich haben können nach Absolvierung von vier verschiedenen Fortbildungswochen in den einschlägigen Fächern die Zusatzbezeichnung "Physikalische Therapie" erhalten. Eine Art kleiner Facharzt. Den Facharzt für Physikalische Therapie gibt es in der Bundesrepublik Deutschland nicht. Im westfälischen Kneippheilbad Bad Berleburg ist die erste der Kurswochen dieses Jahres abgehalten worden nämlich für den Teilbereich Hydro- und Thermotherapie die theoretischen Grundlagen der Physiotherapie und der Klimatotherapie. Die Leitung hatte Professor Dr. Gunter Hildebrandt Direktor des Instituts für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Universität Marburg und zugleich des L. R. Grote-Instituts für Physiotherapie und Rehabilitation in Bad Berleburg einer der führenden Rhythmusforscher und Chronobiologen. Das Forschungsinstitut vor Ort hat sich in den dreizehn Jahren seines Bestehens durch Nachweis der Effektivität der kurörtlichen Behandlung und ihres Langzeiterfolgs einen Namen gemacht. Dieses Resultat beruht weitgehend auf der Physikalischen Therapie die in großem Umfang in Kurorten getrieben wird. ... hl
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