Gesundheitserziehung - Gedanken zum Weltgesundheitstag 1981 |
Journal/Book: H u K 33 4/81 109 - 110. 1981;
Abstract: Johannes Marx Bundesvereinigung für Gesundheitserziehung e. V. Bonn Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wende sich diesmal nicht nur an eine bestimmte Personengruppe wie 1980 an die Raucher - Motto "Rauchen oder Gesundheit - Deine Wahl" oder wie 1933 und 1939 an Eltern und Kinder Motto "Unsere Kinder fit fürs Leben" (1933) Gesunde Kinder - unsere Verantwortung (1939). Die WHO spricht mit ihrem diesjährigen Motto "Gesundheit für alle bis zum Jahr 2000" das von der Bundesrepublik Deutschland übernommen wurde alle Menschen an. Gesunde wie Kranke Raucher wie Nichtraucher die Erwachsenen ebenso wie die Kinder. Wird im Jahr 2000 niemand mehr krank sein werden Ärzte und Krankenhäuser überflüssig? Diese Vorstellung wäre völlig unrealistisch. Die WHO verfällt denn auch nicht in die Vision einer Welt voller intakter Menschen. "Gesundheit für alle" ist vielmehr der weltweite Appell an die Eigenverantwortlichkeit eines jeden Menschen für sein gesundheitliches Schicksal. Der "freie" Wille den die Philosophen des Mittelalters nur in der Entscheidung zwischen gut und böse sahen umfaßt nach heutiger Auffassung auch die Wahl zwischen gesund und ungesund. Der Wille zur gesunden Lebensführung soll im Zusammenklang mit dem Thema des Weltgesundheitstags ermuntert aufgebaut und gestärkt werden. Gesundheitliche Aufklärung und Gesundheitserziehung haben in den vergangenen Jahrzehnten mit wachsendem Erfolg zu einem gesteigerten Gesundheitsbewußtsein beigetragen. Die Vielzahl der "Bewegungsfetischisten" - Trimmer Jogger Wanderer Radfahrer etc. - der "Kalorienverächter" beweist dies. Andererseits begegnen uns immer noch zuviel kranke Menschen die durch ihre Lebensweise selbst Hand an sich legen". Rauchen Alkoholabusus Medikamenten- und Drogenmißbrauch eine falsche Ernährung Bewegungsmangel und unbewältigter Streß sind trotz einer umfassenden Aufklärung - die grobfahrlässigen "Straftatbestände" gegen die eigene Gesundheit. Die Kosten dieser als Zivilisationskrankheiten apostrophierten Leiden belasten die Allgemeinheit Jahr für Jahr in Milliardenhöhe - nicht nur in unserem Lande. Das sind einmal die Aufwendungen für die Krankheit selbst zum anderen die notwendigen Kosten für Rehabilitationsmaßnahmen sowie der Pruduktionsausfall der Wirtschaft. "Mit fortschreitender Zivilisation sind die schicksalsbedingten Leiden zwar beständig zurückgegangen" konstatiert Professor Dr. Dr. Johannes Laberke in der Weltgesundheitstagsbroschüre der Bundesvereinigung für Gesundheitserziehung die selbstverschuldeten Krankheiten haben dagegen in beängstigender Weise zugenommen . Wir sprechen von Gesundheitserziehung als von dem Prozeß der über die Information zu einem entsprechenden Verhalten führt. Die Gesundheitserziehung ist der gleichwertige Partner der kurativen Medizin und damit die unabdingbare Voraussetzung für eine gut funktionierende Gesundheitsversorgung. Das ist der tiefere Sinn des Weltgesundheitsthemas für 1981. ... hl
© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – Impressum – Datenschutzerklärung