Die Haut als Arznei-Container |
Journal/Book: Münchner Merkur Nr. 101 4. Mai 1981. 1981;
Abstract: Medizin in München (XI) Die Haut unser Fühl- und Tastorgan kann eine ganze Menge mehr. Sie kann zum Beispiel wie ein Depot wirken wie ein den Körper umfassender Container-Bahnhof von dem Züge oder auch nur einzelne Waggons in einer stetigen Folge an einen Zielbahnhof im menschlichen Organismus geschickt werden können. Beladen mit Medikamenten die so zum Krankheitsherd und zwar direkt durch die Haut unter Umgehung des Magen- Darmtraktes zum Krankheitsherd gelenkt werden. So übersetzt kann diese Auch-Funktion der Haut gesehen werden deren Speichervermögen für die Medizin zunehmend interessanter wird. Hier werden intensive Forschungen am Institut für medizinische Balneologie (Bäderkunde) der Universität München am Klinikum Großhadern vorangetrieben. Dazu erklärte der Leiter des Instituts Professor Heinrich Drexel: "Wir befassen uns mit Stoffen bei denen eine Dauerzuführung zum Organismus mit möglichst geringer medikamentöser Spitzenbelastung erreicht werden soll. Und zwar unter Ausnutzung der Depot-Funktion der Haut." Ziel sei eine für den Organismus schonendere Therapie. Mit ihr könne man sich über die Haut an einen Krankheitsherd "regelrecht heranschleichen" und eine kontinuierliche Aufnahme von Wirkstoffen aufrechterhalten. Das wäre ein den Gesamtorganismus des Menschen schonender Weg. Die Pharma-Industrie sei zwar heute bereits soweit ein Medikament so zu binden daß es über einen längeren Zeitraum gleichmäßig an den Organismus abgegeben wird. Das setze jedoch höchst komplizierte Vorgänge in der Herstellung des Medikaments voraus. . . .
© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – Impressum – Datenschutzerklärung