Gesundheitserziehung aus der Sicht des Kurdirektors ... am Beispiel Bad Wörishofen*) |
Journal/Book: H u K 33 4/81 103 - 106. 1981;
Abstract: Direktor Dipl. oec. Lothar Burghardt Bad Wörishofen *)Vortrag "Das Basisprogramm der Gesundheitsbildung im Heilbad und Kurort - personelle und finanzielle Ausstattung" zum Arbeitsseminar "Realisierung und Institutionalisierung der Gesundheitsbildung im Heilbad und Kurort" vom 28. Bis 30. November in Bad Wörishofen Über Gesundheitserziehung oder Gesundheitsbildung ist in den vergangenen Jahren sehr viel geredet worden. Dabei handelt es sich eigentlich eher um einfache und grundlegende Dinge als um hochwissenschaftlich zu diskutierende Fragen. Ich hatte schon vor meiner jetzigen Tätigkeit seit etwa 1968 die Chance mich dem komplexen Gebiet der Gesundheitsbildung zu widmen und ich konnte vor allem die Bemühungen des Deutschen Bäderverbandes genau verfolgen die 1976 in die "Richtlinien für die Gesundheitserziehung in den Heilbädern und Kurorten" mündeten. Gesundheitserziehung ist umfassendes Aufgabengebiet Es ist uns allen klar daß "Gesundheitserziehung" ein alle Bereiche des menschlichen Lebens und seiner Entwicklung umfassendes Aufgabengebiet sein muß wenn wirklich Wirkungen auf die Gesamtgesundheit der Bevölkerung erreicht werden sollen. Gesundheitserziehung muß in der Familie beim Kleinkind beginnen muß systematisch in der Schule angewandt werden muß Berufsausbildung Bundeswehr und Berufsbereiche infiltrieren und muß konsequent in der Erwachsenenbildung fortgesetzt werden womit der Kreis zur Familie wieder geschlossen wäre. Aber um diesen Gesamtaufgabenbereich geht es hier nicht. Hier geht es um die Chancen der Heilbäder und Kurorte quasi als Kristallisationspunkte mit besonderer Wirksamkeit Gesundheitsbildungsmaßnahmen zu realisieren. Der hohe Rang den hierbei Heilbäder und Kurorte einnehmen ist allgemein unbestritten er beruht auf folgenden Tatsachen: - Der Kurgast ist ob bereits geschädigt oder in der Phase der aktiven Vorsorge besonders motiviert für Gesundheitsbildung. - Charakter und Verlauf einer Kur erlauben jährlich bei sechs Millionen Kurpatienten eine konzentrierte persönliche Ansprache des Menschen wie sie im Alltag sonst in dieser isolierten Form nicht denkbar ist. - Im Kurort ist ein medizinisches und therapeutisches Potential zusammengeballt das fortwährende Gesundheitserziehung gerade unter dem personellen Aspekt als machbar erscheinen läßt. - In der Kur vor allem in ihrer klinischen geschlossenen Form wird teilweise bereits mit Erfolg Gesundheitserziehung betrieben so daß eine Umsetzung der Erkenntnisse und Erfahrungen in die allgemeine Praxis häufig nur noch eine Frage der Organisation ist. - In Kurorten ist die zentrale Organisation (Kurverwaltung) vorhanden die zur Koordination von Gesundheitserziehungs-Maßnahmen grundsätzlich notwendig ist. - Schließlich gibt es in den Heilbädern und Kurorten auch das räumliche Angebot das für zentrale breit wirkende Gesundheitserziehungsmaßnahmen erforderlich ist. ... hl
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