Betriebskostenreduzierung durch Wärmerückgewinnungsmaßnahmen für die technischen Anlagen des Kurzentrums in Bad Zwischenahn |
Journal/Book: H u K 32 2/80 S. 38-39. 1980;
Abstract: Ingenieur (grad.) Hans-Jürgen Wolff Beratender Ingenieur VBI VDI Bremen 1.Wellenhallenbad Das neue Wellenhallenbad (Süßwasserbad) des Kurzentrums in Bad Zwischenahn wurde - nachdem bereits 1975 die neue Rheumaklinik mit den Moorbadetrakten fertiggestellt worden war - im April 1977 in Betrieb genommen. Das Wellenhallenbad wurde mit verschiedenen Wärmerückgewinnungssystemen ausgerüstet um die Betriebskosten einschränken zu können. a) Wärmerückgewinnung aus dem Dusch- und Rückspülwasser Das anfallende Duschwasser mit ca. 38°C von den Vorreinigungsduschen wird über eine separate Abwasserleitung (Rotstrichrohr) in einen Betonspeicher der sich unterhalb von Nichtschwimmerteil des Wellenbeckens befindet geleitet Ebenfalls wird das beim Rückspülen der Filter anfallende Spülwasser von ca. 30°C in den Speicher gefördert. Um ca. 22.00 Uhr schaltet sich eine Wärmepumpe ein wobei aus dem Betonspeicher Wasser durch eine Förderpumpe entnommen und durch den Verdampfer der Wärmepumpe geleitet wird. Der Betrieb der Wärmepumpe findet aus tariflichen Gründen (Nachttarif) nachts statt. Die Laufzeit der Wärmepumpe richtet sich nach der Besucherzahl und der dadurch anfallenden Dusch- und Spülwassermengen. Bei einer maximalen Besucherzahl pro Jahr von 210000 Personen beträgt die Laufzeit durchschnittlich ca. 7 Stunden nachts. Das Abwasser wird von ca. + 30°C auf + 9°C abgekühlt und dann über eine PVC-Druckleitung dem Abwassersystem zugeführt. b) Wärmerückgewinnung aus der Fortluft Die Schwimmhalle die Dusch- und Umkleideräume sowie das Cafe und die Eingangshalle werden von der Lüftungszentale aus mit aufbereiteter Zuluft versorgt. Die Abluft wird von den genannten Zonen wieder zur Zentrale zurückgeführt. Im Außenluft- und im Fortluftkanal ist je ein Wärmeaustauscher der rekuperativen Wärmerückgewinnungsanlage (System Gea) eingebaut. Über ein Umwälzsystem das mit Glykol und Wasser gefüllt ist wird die Fortluft von ca. 32°C auf ca. + 8°C (zum Beispiel im Winter bei -5°C) abgekühlt und die einströmende Außenluft von ca. -5°C auf + 16°C erwärmt. c) Versorgung der Vorreinigungsduschen mit Gebrauchswarmwasser Täglich müssen gemäß der Bäderrichtlinie (Ausgabe Juni 1972) mindestens 30 bis maximal 50 l/da pro Badegast vom Beckeninhalt abgelassen und durch frisches Zusatzwasser ersetzt werden. Nur zum Teil wird diese notwendige Zusatzwassermenge durch die Filterspülung gedeckt. Die restliche Menge die nicht unerheblich ist wird durch die Entnahme für Brauchwarmwasser gedeckt. Hinter den Aktivkohlefiltern der Ozonanlage wird das Wasser entnommen und über den Warmwasserbereiter geleitet. Im Warmwasserbereiter (Speicher) wird das Wasser von 30°C auf 38°C nacherwärmt und strömt dann zu den Vorreinigungsduschen. Durch diese Lösung lassen sich Energie Wasser- und Abwasserkosten einsparen da sonst diese Beckenwassermenge mit + 30°C wie es bisher oft üblich war durch Ablassen in das Kanalnetz abgeleitet worden wäre. ... ___MH
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