Zum Verhalten der Hauttemperatur über entzündeten Kniegelenken unter täglicher Kryotherapie |
Journal/Book: Z. f. Phys. Med. 1/80 S. 58-59 - 84. Kgr. Dtsch. Ges. Phys. Med.. 1980;
Abstract: Klinik für Physikalische Medizin und Balneologie am Klinikum der Justus-Liebig-Universität Gießen in Bad Nauheim (Komm. Leiter: Prof. Dr. K. L. Schmidt) Einleitung Nicht nur die thermographische sondern auch die thermometrische Registrierung der Infrarot-Abstrahlung der Haut hat sich in den letzten Jahren als wertvolle Bereicherung der rheumatologischen Diagnostik erwiesen besonders in der quantitativen Beurteilung der Entzündungsaktivität. Alle hier gewonnenen Meßwerte dürfen freilich nicht für sich allein sondern müssen mit den klinischen klinisch-chemischen und radiologischen Befunden zusammen gesehen und interpretiert werden. Da bei rheumatischen Krankheiten besonders häufig Kälte an Gelenken appliziert wird und da seit langem die Korrelation der Hauttemperatur über dem Kniegelenk mit dessen intraartikulärer Temperatur bekannt ist interessiert die Frage besonders ob bei Patienten mit entzündeten Kniegelenken die Kniegelenkshauttemperatur unter zweimaliger täglicher Kryotherapie nur vorübergehend oder nachhaltig gesenkt werden kann. Wie drastisch und langdauernd schon eine einmalige Kälte-Applikation am gesunden Kniegelenk die Hauttemperatur zu senken vermag ist von unserer Arbeitsgruppe vor kurzem nachgewiesen worden (3). Methodik Bei 5 Patienten mit einer rheumatischen Kniegelenksentzündung wurde eine Woche lang täglich zweimal die Hauttemperatur über dem erkrankten Gelenk mit dem Infrarotthermometer KT 41 an folgenden Meßpunkten registriert: Patellamitte unmittelbar außen und innen neben der Patella 2 Querfinger oberhalb der Patella laterale Partien der Kniekehle. Die Messungen erfolgten um 12 und um 15 Uhr; jeweils um12 Uhr30 und 22 Uhr wurde für die Dauer von 30 Minuten eine Packung mit tiefgefrorenen Cryogel(r)-Beuteln appliziert. Die Temperaturmessung erfolgte kontaktlos bei einer Raumtemperatur von 18 - 22°C nach einer Einstellzeit von 1 Sekunde. Während der 7-tägigen Meßperiode blieb die medikamentöse antiphlogistische Therapie unverändert; die untersuchten Kniegelenke wurden von anderer physikalischer Therapie ausgespart. Ergebnisse Die Ergebnisse der Messungen sind als arithmetische Mittelwerte in den Abbildungen 1 (Messung um 12 Uhr) und 2 (Messung um 15 Uhr) dargestellt. Trotz großer individueller tageszeitlicher und täglicher Schwankungen läßt sich gegen Ende der kurzen Beobachtungsperiode beim Vergleich mit den Ausgangswerten doch eine Tendenz zu niedrigeren Kniegelenkshauttemperaturen festzustellen. ... ___MH
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