Die Rolle des Thermalwesens im Rahmen der öffentlichen Wirtschaft |
Journal/Book: H u K 32 6/80 S. 117-119. 1980;
Abstract: Bürgermeister Dr. med. I. C. Pons Fédération Thermale Climatique Francaise Paris Royat - Wer kann das Interesse an der Thermalwasseranwendung verneinen und deren wichtigen Platz im modernen Arzneimittelwesen bestreiten? - Wem ist es unbekannt daß die aus ihr hervorgehende wirtschaftliche Tätigkeit für gewisse Regionen sehr bedeutend und für viele Gemeinden wesentlich ist deren Existenz von der Nutzung derselben eng abhängig ist? In Frankreich sind alle im Thermalwesen Beschäftigten sehr davon überzeugt. Es scheint daß sich diese Einstellung gegenwärtig weiter verbreitet und entwickelt. Politische Verantwortliche in hohen Positionen teilen endlich unsere Überzeugung und bieten uns ihre Unterstützung an. Das Thermalwesen geht nämlich ohne Schaden aus einer vom Ministerium für öffentliche Gesundheit organisierten umfangreichen Kampagne hervor die die Gesundheitsausgaben verringern sollte. Sehr bedeutende Kredite wurden vom Staat in mehreren Regionen freigegeben u a. in der Auvergne. Diese Entwicklung kann die Folge bedeutender wissenschaftlicher Arbeiten aus jüngster Zeit sein die eine positive Wirkung bestimmter Bäderanwendungen bestätigen. Unseres Erachtens ist sie eng mit einer besseren Kenntnis der Wirtschaft dieses Tätigkeitszweiges im Hinblick der in den letzten Jahren durchgeführten Untersuchungen verbunden. So wurden in der Auvergne auf Veranlassung und mit der finanziellen Mitwirkung der Association pour le Soutien et le Développement de la Recherche Thermale 1976 und 1977 Erhebungen bei den Kurgästen der Kurorte Chatelguyon und Royat-Chamalieres angestellt. Eine weitere Untersuchung diese betreut vom Jugend- Sport- und Freizeit-Ministerium mit der Mitwirkung der Fédération Thermale et Climatique Francaise und dem Landessyndikat der Kuranstalten wurde 1978 durchgeführt. Die Analyse dieser übrigens übereinstimmenden Ergebnisse der verschiedenen Untersuchungen geben uns authentische Information über die hauptsächlichen wirtschaftlichen Seiten des französischen Thermalwesens. Einige der wesentlichen Grundzüge sind: Das Heilwasserangebot in Frankreich Die Eigenheit des Heilwassers/Thermalwassers besteht darin daß es in Frankreich als Arzneimittel betrachtet wird. Es verdankt diesen Vorzug der Sozialversicherung die es 1947 um es allen zugänglich zu machen hinsichtlich dessen Rückvergütung den anderen Medikamenten gleichgestellt hat. Sie hat ihm gleichzeitig einen großen Interessentenkreis verschafft. Diese Entwicklung hat der zunehmenden Konkurrenz der angelsächsischen Medizin entgegengewirkt. Die Euphorie hat die Abhängigkeit vermindert und dadurch hat der Beruf mehr an Dynamik gewonnen. Das Heilwasser wurde eng in die soziale Gesetzgebung einbezogen. An die Stelle des Interessenten ist die Zahlstelle getreten die sehr strenge Rückvergütungsregeln erlassen hat um dessen Anwendung zu beschränken. Man versteht wie schwierig die Werbung hierfür heute ist. Sie erfolgt zwangsläufig durch die medizinische Information und stützt sich auf die wissenschaftliche Forschung das einzige Mittel um diesem "Medikament" die ihm fehlenden soliden Grundlagen zu verschaffen und auf diese Weise dessen Kredit bei den Ärzten und den sozialen Organisationen zu erhöhen. ... ___MH
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