Zur Ätiologie und Pathogenese rheumatischer Erkrankungen - präventive und therapeutische Grundsätze |
Journal/Book: Z. f. Phys. Med. 1/80 S. 73-76 - 84. Kgr. Dtsch. Ges. Phys. Med.. 1980;
Abstract: Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Zentrum der Inneren Medizin Abteilung für Physikalisch-Diätetische Therapie (Leiter: Prof. Dr. med. K. Pirlet) Anschr. d. Verf.: Pro f. Dr. med. K. Pirlet Theodor-Stern-Kai 7 6000 Frankfurt/Main 70 Gestatten Sie mir ein paar Überlegungen zur Problematik unserer ärztlichen Aufgabenstellung speziell in Rheumatologie und Physikalischer Therapie - wegen der knapp bemessenen Redezeit nur sehr kursorisch und lückenhaft. In den vergangenen 30 Jahren hat die mittlere Lebenserwartung um 3 Jahre zugenommen vornehmlich durch die Senkung der Säuglings- und Kindersterblichkeit. Trotzdem hat die Lebenserwartung eines Erwachsenen von 30 Jahren um 3 Jahre abgenommen. Und das in einem Zeitraum in dem fast alle wesentlichen Neuerungen in Diagnostik und Therapie entwickelt worden sind. Anästhesie-Verfahren die heute operative Eingriffe zulassen die vor 30 Jahren undenkbar schienen. Wir erhielten die Antiphlogistika die Steroide die Antihypertonika die Antithrombotika usw. Immun-Suppression und Cyto-Stase beherrschen heute die klinische Therapie. Jede Kreisstadt hat ihre Superklinik mit allem technischen Komfort. Universitätskliniken geben Milliarden für Krankheitsforschung und Krankenbehandlung aus. Gegenüber 1950 jährlich etwa20-fach so hohe Ausgaben - direkt oder indirekt vom Steuerzahler aufgebracht. Wie er meint - für seine Gesundheit Riesige Summen die uns aber anscheinend nur in die Lage versetzen den Erwachsenen in der kürzeren ihm noch verbleibenden Lebensspanne mit großer Mühe sozusagen über die Runden zu bringen. Und die Kosten explodieren - explodieren wieder und explodieren weiter. Wir laufen gleichsam hinter der Entwicklung von Krankheiten her und holen sie nicht ein. Irgend etwas ist falsch an unserem Denken falsch an unserem Tun. Und mitten drin in dieser Entwicklung: Die Krankheiten des rheumatischen Formenkreises. Man pocht darauf daß es der teuerste Krankheitskomplex ist: Durch die Notwendigkeit langfristiger ärztlicher Betreuung und durch den hohen Anteil an Arbeitsunfähigkeit und Frühinvalidisierung. Sicher - wir geben Rheumatikern therapeutische Hilfe erzielen Besserungen ja Heilungen. Und trotzdem - die Häufigkeit rheumatischer Erkrankungen nimmt zu und die Zahl derer die lebenslang auf ärztliche Hilfe angewiesen sind wird zunehmend größer. ... ___MH
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