Jod- und Schwefelbad Wiessee GmbH - Mineralheilbad am Tegernsee

Journal/Book: H u K 32 12/80 S. 373-374. 1980;

Abstract: Wer von Norden kommend nach Bad Wiessee fährt erreicht kurz nach Gmund das auf einer Anhöhe liegende historische Gut Kaltenbrunn. Dort bietet sich dem Reisenden einer der schönsten Blicke über das Tegernseer Tal und man wird gefesselt von der Aussicht über den glitzernden See zwischen bewaldeten Höhen dahinter der markante Wallberg und die Blauberge. Letztere bilden teilweise bereits die Grenze mit Österreich. Die Erwartungen sind nun hoch gespannt. In Bad Wiessee angekommen findet man eine Ortschaft vor die durch ihre offene und ländliche Bebauung (Hoch- und Betonbauten sucht man hier vergebens) durch ihre Lage am breiten Seeufer und durch die ausgedehnte Uferpromenade in gepflegten Grünanlagen so einladend wirkt daß man sich vom ersten Augenblick an darüber freut diesen Ort für seinen Kuraufenthalt gewählt zu haben. Bad Wiessee war ebenso wie die anderen Orte am Tegernsee durch seine herrliche Umgebung dazu prädestiniert bedeutender Fremdenverkehrsort zu werden. Entscheidender Faktor für die Entwicklung des Ortes zum Mineral-Heilbad war die Tätigkeit des holländischen Bergingenieurs Adriaan Stop der 1904 die "Erste Bayerische Petroleum Gesellschaft mbH" gründete und in einer für die damalige Zeit fortschrittlichen Weise die Suche nach vermutetem Erdöl begann. Insgesamt wurden 11 Bohrungen abgeteuft manche bis über 1000 m tief. Das Resultat war jedoch enttäuschend. Im Jahre 1909 erschloß das Bohrloch 3 in 713 m Tiefe überraschend ein Wasservorkommen. Die zutage sprudelnden Wässer wiesen einen sehr hohen Gehalt an Mineralstoffen auf und veranlaßten den Entdecker bald dazu die Ölsuche aufzugeben und ein Kurmittelhaus zu gründen. Über das Wiesseer Jod-Schwefelbad und seine Kureinrichtungen soll hier berichtet werden. Das Heilwasser Die Wässer der König-Ludwig-III-Quelle der Wilhelmina-Quelle und der 1978 erbohrten AdrianusQuelle werden als jod- und schwefelhaltige Natrium-Chlorid-Hydrogenkarbonat-Quellen bezeichnet. Sie haben einen sehr hohen Gehalt an Quellinhaltstoffen wovon hier als therapeutisch wirksame Stoffe hervorzuheben sind: Jodid 32 mg/kg Wasser Schwefel 65 mg/kg Wasser Natriumchlorid ca. 1% Bromid 62 mg/kg Wasser Fluorid 4 mg/kg Wasser Hydrogenkarbonat 2500mg/kg Wasser ... ___MH

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