Strukturwandlungen im Gästepotential der Kurorte - Marktforschung und Angebotsgestaltung |
Journal/Book: H u K 32 10/80 S. 254-256. 1980;
Abstract: Peter Kasper Präsident des Verbandes Schweizer Badekurorte Präsident der Wirtschaftswissenschaftlichen Kommission der FITEC St.Moritz *Einführungsreferat zu diesem Thema anläßlich des Internationalen Wirtschaftswissenschaftlichen Bäderkolloquiums im April 1980 in Radenci. **Das Referat war in HEILBAD UND KURORT 6/80 abgedruckt. Der Gesundheitstourismus in dessen Kategorie das Heilbäderwesen fremdenverkehrsmäßig eingegliedert wird ist in mancher Beziehung den Gesetzmäßigkeiten des Tourismus unterworfen. Die Struktur des Fremdenverkehrs hat sich verändert. Auch der Gesundheitstourismus wurde vom neuen Trend erfaßt. Politik Gesamtwirtschaftslage Arbeitsverhältnis Arbeitslage und auf internationaler Basis auch die Wechselkursrelationen haben Auswirkungen auf die Nachfrage gezeigt. Veränderungen haben auch die Gesellschaft und die menschlichen Bedürfnisse erfahren. Je höher der Lebensstandard um so größer die Ansprüche. Die Medizin hat in den letzten Jahren Fortschritte und Erkenntnisse zu verzeichnen die für die Kurorte bedeutungsvoll sind. Die Lebenserwartung ist gestiegen die Alterserkrankungen haben zugenommen. Immer mehr Krankheiten werden von der Art und Weise der Lebensführung beeinflußt ja sogar verursacht. Parallel mit diesen Änderungen ist auch der Stellenwert der Kurorte einem Wechsel unterzogen worden. Er wurde auch maßgeblich vom Aufkommen der Pharmazeutiker beeinflußt. Heute im Zeitpunkt des Bewußtseins "zurück zur Natur" gewinnen der Kurort und seine ortsgebundenen Heilmittel wieder vermehrte Bedeutung. Doch auch die Badekur hat sich verändert. Es besteht ein Unterschied zwischen der altbewährten und der modernen Badekur. Sie wird heute ergänzt durch die breite Palette der modernen Physiotherapie das breite Spektrum der Elektrotherapie der Ergotherapie sowie in vielen Fällen durch begleitende medikamentöse Behandlungen. Wir haben gestern von Herrn Dr. Pons ** vernommen daß in Frankreich das Produkt Heilbad als Medikament staatlich anerkannt wird. Wie es scheint allerdings nur bedingt. Dies bedeutet einen Schritt nach vorn. Leider ist dies in verschiedenen Nationen nicht - oder besser - noch nicht so weit. Die medizinische Erkenntnis geht meines Erachtens in diese Richtung und es liegt an uns dieses Ziel anzustreben. Wir müssen uns dabei allerdings bewußt sein daß das internationale Bäderwesen immer noch angeschlagen ist und nicht überall voll anerkannt wird in medizinischen Kreisen. Kurlaub - eine Bezeichnung die unseres Erachtens an und für sich wohl sympathisch erscheint - ist andererseits aber gefährlich und doch geht sie sachlich in Richtung der Prävention. Praktisch heißt es die Ferien vorbeugend mit einem Kuraufenthalt zu verbinden. Daß sich die Versicherungen dagegen sträuben ist wohl verständlich denn es ist oft nicht leicht zu entscheiden wo das Ferienvergnügen endet und wo die Erholung beginnt. Ferien bedeuten im Prinzip - oder vielmehr sie sollten es wenigstens bedeuten Erholung. ... ___MH
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