Elektrolytische Behandlung der Medien |
Journal/Book: H u K 32 8/80 S. 174-178. 1980;
Abstract: Dipl.-Chemiker U. Heinzelmann Gelsenkirchen-Buer Seit vor der Jahrhundertwende werden verzinkte Stahlrohre wegen ihres guten korrosionschemischen Verhaltens für die Kalt- und Warmwasserversorgung in Heil- und Schwimmbädern verwendet. Gelegentlich auftretende Schäden durch Lochfraßkorrosion sind auf weniger geeignete Betriebsbedingungen (z. B. zu hohe Wassertemperaturen) auf nicht normgerechte Werkstoffbeschaffenheit (z. B. bei Nichtbeachtung der DIN 2440 bis DIN 2444) und auf ungünstige Wasserzusammensetzungen (z. B. niedrigere pH-Werte oder höhere Salzgehalte in Heil- und Solewässern) zurückzuführen. Im folgenden wird ein Schutzverfahren behandelt das Korrosion in verzinkten Wasserversorgungsanlagen ausschließt bzw. in älteren bereits durch Korrosion stark vorgeschädigten Wasserversorgungen die Zerstörung nach kurzer Betriebszeit zum Stillstand bringt. Es handelt sich um die spezielle Anwendungsform des kathodischen Innenschutzes wasserführender Systeme mit fremdstromgespeisten Aluminiumanoden um das Elektrolyse-Schutzverfahren das bei geringer Wartung den Korrosionsschutz von Stahl- und verzinkten Stahlbehältern und nachgeschalteten verzinkten Stahlrohrleitungen auch bei hohen Wassertemperaturen nicht normgerechter Werkstoffbeschaffenheit und ungünstigen Wasserzusammensetzungen ermöglicht. Aluminium wird dabei als Anodenmetall eingesetzt weil seine Abbauprodukte hygienisch unbedenklich sind und mit seiner Hilfe nicht nur Behälter und darin installierte Einsätze - wie z. B. in Warmwasserbereitern Heizflächen - innerhalb des Gleichstrombereichs der Boiler rein kathodisch sondern über kolloid-chemische Sekundärreaktionen auch die nachgeschalteten verzinkten Stahlrohrnetze vor Zerstörung bewahrt werden. Diese spezifische Wirkungsweise des Elektrolyse-Schutzverfahrens wird als elektrolytische Wasserbehandlung bezeichnet. Abbildung 1 (o. Abb.) zeigt schematisch den Einsatz des Elektrolyse-Schutzverfahrens in stehenden und liegenden Warmwasserboilern mit Heizregistern. In die Behälter werden - von den Boilerwandungen elektrisch isoliert - in bestimmter Anordnung Reinaluminium-Flachstabelektroden installiert. Mit einer Gleichstromquelle werden die Aluminiumelektroden anodisch die Behälterwandungen und Heizflächen kathodisch polarisiert. Beim Schließen des Stromkreises fließt dann im Wasser von den Aluminium anoden an die Boilerinnenwandungen und Heizflächen ein elektrischer Gleichstrom der dem aus diesen Metallobes Flächen austretenden Korrosionsstrom entgegengerichtet ist und ihn kompensiert d. h. Behälter und Einbauten sind innerhalb des Gleichstromfeldes der Boiler kathodisch geschützt. ... ___MH
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