Kurorte-Erfolgskontrolle |
Journal/Book: H u K 32 6/80 S. 122-124. 1980;
Abstract: Hofrat Dkfm. Karl Hain Direktor der Landeskuranstalten Bad Hall In einer grundsätzlichen Darlegung hat Professor Dr. Wannenwetsch die Möglichkeiten einer Objektivierung des Kurerfolges aus medizinischer Sicht behandelt. Kurerfolg oder nicht ist sowohl für den Kurgast als auch für jeden sonstigen Kostenträger von vorrangiger Bedeutung. Auf dieser Aussage kann - wie Charvát und Kocáb schon 1970 darlegten - eine wirtschaftliche Bewertung des Erfolges einer Kur aufbauen. In Form des zahlenmäßig allerdings schwer faßbaren Verhältnisses Kurerfolg geteilt durch Kurkosten bietet sich ein Vergleich mit anderen Formen der Heilbehandlung an. Für den Balneoökonomen bzw. für die Verantwortlichen der Heilbäder geht es jedoch um mehr als nur um die Aussage über den Kurerfolg schlechthin. Sie wollen selbstverständlich den medizinischen Kurerfolg gesichert und belegt wissen sie wollen aber darüber hinaus eine klare Aussage über den Gesamterfolg des Heilbades den Kurorte-Erfolg gewinnen. Wir müssen deshalb bei dieser balneoökonomischen Betrachtung die Aussage weiterfassen nämlich auf den Kurorte-Erfolg als Ganzes ausdehnen d. h. Meßbarken des Erfolges des gesamten Heilbades anstreben. Eine Aussage über den Erfolg des gesamten Heilbades ausgehend vom medizinischen Erfolg also der Kurorte-Erfolg als Ganzes wurde bisher wohl wegen der Schwierigkeit einer einigermaßen exakten Erfassung mehr oder weniger vernachlässigt. Kurorte-Erfolg ist die nicht meßbare mit vielen Imponderabilien belastete Zufriedenheit des Gastes mit dem umfangreichen Leistungspaket das der Kurort dem Kurgast gegenüber im Verlaufe seiner Kur erbringt. Dieser Kurorte-Erfolg der kaum scharf erfaßt und berechnet werden kann - weder im Hinblick auf den einzelnen Gast noch in bezug auf die Gesamtheit der Kurortebesucher - bestimmt den Ruf und damit die wirtschaftliche Existenz jedes Kurortes. Eine laufende Erfolgskontrolle ist aber um so nötiger als das Kurortewesen eine Wachstumsbranche ist ja ohne ständiges Wachstum gar nicht vorstellbar wäre. Dies hängt wohl damit zusammen daß Kurorte ihre Anziehungskraft auf die als Gäste in Frage kommenden Schichten der Bevölkerung nur bei laufender Angebotsverbesserung aufrechterhalten können. Um einen wirtschaftlichen Ausgleich zu schaffen ist damit zwangsmäßig eine stetige Betriebsvergrößerung verbunden. Ein solches Erfordernis eines kontinuierlichen Wachstums steht wohl auch mit der immer größer werdenden Konkurrenz in Zusammenhang und ist dadurch bedingt daß der Fremdenverkehrsmarkt im allgemeinen und der Kurortemarkt im besonderen der einst ein ausgesprochener Verkäufermarkt gewesen ist nun zum extremen Käufermarkt wurde. ... ___MH
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