VERSUCHE ZUM WIRKUNGSNACHWEIS VON OZON (0 1 ppm) AUF DEN MENSCHEN AN HAND DER K- CA- UND NA-KONZENTRATION IM BLUTSERUM UND DER HMMS- UND KREATININ-AUSSCHÜTTUNG IM URIN BEI EINER EXPOSITIONSDAUER VON 3 STUNDEN |
Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. H. Drexel INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin an der Ludwig-Maximilian-Universität München vorgelegt von Willi Wegele aus Pestenrain 1979 ZUSAMMENFASSUNG 1. Auf Grund früherer Versuche sollte im Rahmen eines größeren Programms die Wirkung von Ozon am Menschen während einer 3-stündigen Exposition unter konstanten Versuchsbedingungen geprüft werden. 2. Als Probanden stellten sich 14 gesunde Versuchspersonen zwischen 20 und 30 Jahren zur Verfügung. Besondere Auswahlkriterien abgesehen von dieser Altersgruppierung wurden nicht angewendet. 3. Der gesamte Versuch wurde in der Klimakammer des Instituts für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München durchgeführt. Er gliederte sich in 2 identische Durchgänge: a) Testversuch mit ozonisierter Atemluft O3-Gehalt konstant 0 1 ppm b) Kontrollversuch mit entozonisierter Atemluft O3-Gehalt unter unserer Nachweisgrenze < 0 01 ppm 4. Gemessen wurden folgende Parameter: a) Blutwerte: Hämoglobin Hämatokrit Erythrozyten Natrium Kalium Kalzium. Außerdem wurden bei jedem Probanden je Versuch einmal die Leukozyten bestimmt. b) Urinwerte: Kreatinin und HMMS (Vanillinmandelsäure) 5. Der Zeitplan umfaßte insgesamt 4 Punkte: a) Zeitpunkt 0: erste Blutabnahme vor Ozonexposition im Vorraum der Klimakammer zur Bestimmung der Leukozyten des Hämoglobins des Hämatokrits der Erythrozyten und der Elektrolyte (Natrium Kalium Kalzium) erste Urinabgabe zur Bestimmung von HMMS und Kreatinin b) Zeitpunkt 1 und 2: 2. und 3. Blutabnahme nach einer bzw. 2 Stunden Aufenthalt in der Klimakammer - Bestimmung der Werte wie bei a). c) Zeitpunkt 3: 4. Blutabnahme nach drei Standen Aufenthalt in der Klimakammer - 2. Urinabgabe. Bestimmung der Werte wie bei a). 6. Die Meßdaten wurden auf Lochkarten getippt und mit statistischen Programmen am Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ausgewertet. 7. Bei der statistischen Prüfung zeigen sich im Vergleich zum Kontrollversuch folgende signifikante Ergebnisse: erhöhter Wert für Erythrozytenkonzentration zum Zeitpunkt 0 erhöhte Werte für HMMS :Kreatinin zum Zeitpunkt 0 und 3 erniedrigte Werte für Natrium zu den Zeitpunkten 0 2 und 3 erniedrigte Werte für Kalzium zu den Zeitpunkten 1 2 und 3 Die Varianzanalyse zeigt signifikante F-Werte bei: Kalzium (Ozoneinfluß und Langzeitvariabilität) Hämoglobin Hämatokrit Kalium Kalzium (VP-Einfluß) Hämoglobin und Kalzium (Zeiteinfluß). Insgesamt bleiben die Abweichungen im physiologischen Bereich. 8. Aus der Diskussion der Ergebnisse ergibt sich kein allgemeingültiger Nachweis einer Ozonwirkung weil teils bereits die Ausgangswerte zum Zeitpunkt 0 erheblich differieren teils eine zu geringe Fallzahl eine Verallgemeinerung nicht zuläßt. ___MH
© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – Impressum – Datenschutzerklärung