DAS VERHALTEN DER HAUTTEMPERATUR AN WADE FUSSRÜCKEN UND ZEHE BEIM MENSCHEN VOR UND NACH EINEM STANDARDISIERTEN KALTWASSERREIZ IN ABHÄNGIGKEIT VON KURZZEITIGEN LUFT- TEMPERATUR- UND LUFTFEUCHTEREIZEN WÄHREND EINES VIERWÖCHIGEN AUFENTHALTES IM KÜNSTLICH KLIMATISIERTEN VERSUCHSRAUM |
Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. H. Drexel Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin verfaßt und einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Werner Kopp aus München 1979 Zusammenfassung 1) Im Rahmen eines 4-wöchigen Dauerversuches hielten sich drei Medizinstudenten in einem künstlichen konstanten Klima eines sogenannten Bioklima-Raumes auf. Das einstündige Frühstück und Abendessen nahmen die Versuchspersonen in einem dem Bioklima-Raum benachbarten Raum ein in welchem an bestimmten Tagen bezüglich Temperatur und Feuchtigkeit ein anderes Klima herrschte als im Bioklima-Raum so daß diese Tage zu Klimareiztagen wurden. 2) In 5 Meßturns pro Tag wurden neben anderen physiologischen Größen die Hauttemperatur an rechter Wade rechtem Fußrücken und rechter großen Zehe vor und nach einem standardisierten Kaltwasserfußbad gemessen. 3) Es wird der Tagesgang der Hauttemperaturen und der Wiedererwärmung besprochen und untersucht ob ein Einfluß der Klimareize auf die Meßgrößen erkennbar ist. 4) Die Tagesgänge der Hauttemperaturen zeigen große intra- und interindividuelle Unterschiede entsprechen aber im Schnitt über die Versuchstage und Versuchspersonen den in der Literatur beschriebenen. 5) Auch in der Regressionsbeziehung zwischen den beiden Hauttemperaturen vor und nach dem Kaltwasserbad ist ein (relativ zu den Standardabweichungen gering ausgeprägter) Tagesgang der Art erkennbar daß die Steigung von Turn 1 bis Turn 5 größer wird wobei um die biologische Mittagszeit (Turn 3 und 4) eine Abnahme des Steigungswinkels der Regressionsgeraden zu beobachten ist. 6) Ein Einfluß der Klimareize zeigt sich in einer Änderung des Tagesgangs und in einer teils synchronisierenden teils desynchronisierenden Wirkung auf die Versuchspersonen und Meßgrössen. Er hält etwa 5 bis 6 Stunden an. 7) Bezüglich der Klimaeinflüsse enthält die Hauttemperatur vor dem Bad schon fast alle Information im Vergleich zu den aus der Regressionsbeziehung der beiden Hauttemperaturen vor und nach dem Bad abgeleiteten Residuen. 8) Der Nachweis des Klimaeinflusses kann wohl in Folge der geringen Datenmenge bei nur 3 Versuchspersonen nicht mit einer statistischen Signifikanz geführt werden wie sie bei medizinischen oder pharmakologischen Versuchen üblich ist. 9) Man sollte trotzdem auch jetzt schon Konsequenzen der Art ziehen daß man Versuchspersonen vor physiologischen Untersuchungen sicherheitshalber mehrere Stunden lang einem definierten Klima aussetzt um gleiche Ausgangsbedingungen zu haben. ___MH
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