Physiotherapeutische Empfehlungen bei Schleimhauterkrankungen im HNO-Bereich |
Journal/Book: Z. Physiother. Jg. 30 (1978) Heft 1 S. 43-47. 1978;
Abstract: Aus dem Volkssolbad Bad Frankenhausen (Ärztlicher Direktor: Dr. med. H. WEGEWITZ) 1 Nach Aufforderung durch den Herausgeber und Abstimmung mit der Arbeitsgruppe "Erkrankungen der Atemwege" des Forsch.-Inst. f. Balneologie u. Kurortwissenschaft Bad Elster. 1. Allgemeine Hinweise zur Physiotherapie Der HNO-Patient findet sich in Kurorten die für die Behandlung chronischer unspezifischer Atemwegserkrankungen ausersehen sind. Und das ist ganz natürlich denn die Luftwege im Brustkorb können nicht losgelöst von den obersten Atemwegen behandelt werden. Dennoch gibt es in der Physiotherapie der Schleimhaut im HNO-Bereich Spezifitäten um optimale Behandlungserfolge zu erreichen bzw. unnütze oder gar schädigende Vorgänge zu vermeiden. In unserer Sole-Kureinrichtung werden unter der Regie von HNO-Fachärzten Patienten ihres Fachbereiches im vierwöchigen Heilverfahren betreut. Die Erfahrungswerte sind nicht nur aus der praktischen Sicht gewonnen worden sondern stehen im Einklang mit Hinweisen der Fachliteratur und Empfehlungen der AG "Erkrankungen der Atemwege" beim FBK in Bad Elster. Wir glauben daß der daraus resultierende Therapiestandard auch für die Ambulanz und für den stationären Sektor unseres Gesundheitswesens für die Behandlung von Erkrankungen der obersten Atemwege von Interesse sein dürfte; zumindest wurde dieses immer wieder bekundet bei zahlreichen Gruppenbesuchen verschiedener PALT-Kreisstellen und Kommissionen aus Betriebseinrichtungen. Es erschien uns naheliegend bei der Veröffentlichung auch die akuten Erkrankungen mit physiotherapeutischen Empfehlungen einzufügen weil sie sowohl bei uns intermittierend auftreten und das Behandlungsprogramm verändern aber auch tägliche Forderungen an die medizinische Praxis in Stadt und Land stellen. Der Inhalationstherapie muß dabei der Vorrang gelten weil sie am unmittelbarsten das erkrankte System angreift. Balneologische hydro- und elektrotherapeutische und in manchen Indikationsbereichen bewegungstherapeutische Möglichkeiten ergänzen sinnvoll das gesamte physiotherapeutische Programm. Auf die Hinzufügung von oraler Pharmakotherapie wurde verzichtet nicht weil sie nicht am Platze wäre sondern weil sie aus den "Zentralen Therapieempfehlungen" (Beilagen zum "Medicamentum") ersichtlich ist aber auch weil sie sich von Fall zu Fall entscheidet. Jedoch in der Einzelinhalationstechnik erlangt die Pharmakotherapie als Substitutionstherapie zunehmend mehr Bedeutung. Wir stellen deshalb die bei uns vorliegenden Inhalationsrezepturen zur Verfügung. Sie werden ergänzungs- und erweiterungsfähig sein dienen aber dem Unerfahrenen als gezieltes differenziertes Rüstzeug. Auf ölige Zusätze wie Sanopin u. a. wird verzichtet da sie als Netzmittel auf der Schleimhaut schädigend wirken können. ... ___MH
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