Verletzungen beim Sport und Sportschäden |
Journal/Book: Sonderdruck aus der Zeitschrift Physiotherapie Hefte 3 4 5 6 69. Jahrgang 1978. 1978;
Abstract: Dr. med. Peter Lenhart Facharzt für Orthopädie/Sportmedizin seit 1970 Vizepräsident des Bayerischen Sportärzteverbandes Verbandsarzt des Bayerischen Turnverbandes Inhaber der Privaten Berufsfachschule für Masseure und med. Bademeister in München. Mitbegründer der Gesellschaft für Sportphysiotherapie München. Die Verletzungen im Sport haben einmal durch Zunahme der sportlichen Betätigung und zum anderen durch intensivere Ausübung der jeweiligen Sportart enorm zugenommen. Betrachten wir einmal die Verletzung im Sport als Folge eines akuten direkten oder indirekten Traumas. Die akuten Verletzungen sind je nach sportlicher Exposition recht unterschiedlich. Traumen können durch äußere Gewalteinwirkung hervorgerufen werden zum Beispiel beim Fußball durch Schlag gegen den Unterschenkel oder beim Skifahren infolge eines Sturzes. Aber auch plötzliche Fehlfunktion im Muskelschlingenablauf oder des Gelenkmechanismus kann zum Trauma führen. Diese Verletzungen haben ihre Ursache in einem plötzlich auftretenden Ereignis. Ist der Verletzungsvorgang typisch für eine bestimmte Sportart mit all seinen Auswirkungen und Folgen so gilt dies als typische Sportverletzung. Da all diese Verletzungen aber bei alltäglichen Bewegungsabläufen auch vorkommen können spricht man im allgemeinen nicht von Sportunfällen sondern von Unfällen beim Sport - und damit gelten die allgemein medizinisch-therapeutischen Maßnahmen. Erinnert sei hier nur an die Sprunggelenksdistorsion die bei fast allen Sportarten auftreten kann jedoch aber auch im täglichen Leben immer wieder vorkommt. Anders ist dies bei den sogenannten Sportschäden. Während bei der Verletzung im Sport der Sportler das Unfallereignis exakt angeben kann tritt der Sportschaden schleichend auf. Unter Sportschäden rechnen wir alle krankhaften Veränderungen am Bewegungsapparat und an den inneren Organen die als Folgen von Fehltraining Fehlbelastung oder aber nicht exakt ausgeheilter rezidivierender traumatischer Verletzungen im Sport vorkommen. - Die Sprunggelenksdistorsion die nicht exakt ausgeheilt wird führt im allgemeinen durch Schwächung der Fußaußenrandheber zur habituellen Sprunggelenksdistorsion. Aufgrund der rezidivierenden Traumen am Sprunggelenk tritt im späteren Ablauf die Sprunggelenksarthrose auf. Die Beschwerden treten langsam auf und führen erst im Laufe der Zeit zur Einschränkung der sportlichen Leistungsfähigkeit. Dies findet man häufig bei Sportlern die in jahrelanger Ausübung ihrer Spezialsportart immer wieder dieselben Organe einseitig beanspruchen überbeanspruchen oder fehlbeanspruchen. Ein Sportschaden kann als Ausdruck eines Mißverhältnisses zwischen Leistung und Leistungsfähigkeit eines Organes aufgefaßt werden bzw. als die Summation von minimalen Mikrotraumen bei der Sportausübung. ... ___MH
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