Beziehungen zwischen Hautrötungen Dermographismus elektrischem Hautwiderstand akraler Wiedererwärmung und persönlichen Merkmalen von Kurpatienten |
Abstract: Aus dem Institut für medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand: Professor Dr. H. Drexel Inaugural - Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin an der Ludwig Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Rainer Gramlich aus Blaichach/Allgäu 1978 ZUSAMMENFASSUNG 1.) Im Sommer 1975 wurden im Kurmittelhaus in Oberstdorf im Allgäu 102 Kurende unterschiedlichsten Alters nach ihrem Gewicht Blutdruck besserer Wärme- oder Kälteverträglichkeit oder vegetativem Tonus in Gruppen eingeteilt. An diesem Probandengut wurden Messungen des Dermographismus der Elektrodermatometrie Rötungsgradmessungen nach Rubrimentöl und einem 40 Grad Celsius warmen Armbad unter besonderer Berücksichtigung des Blutdrucks und des Pulses durchgeführt. Nach einem kalten Armbad von 14 Grad Celsius wurde die akrale Wiedererwärmung auf dem linken Handrücken geprüft. 2.) Es wurde versucht Wechselbeziehungen zwischen persönlichen Merkmalen und Meßergebnissen herzustellen und diese mit den Ergebnissen anderer Autoren zu vergleichen. 3.) Bei der Auswertung der anamnestischen Angaben zeigt sich: Frauen haben einen geringeren Gewichtsquotienten als Männer und halten sich im Durchschnitt lieber in der Wärme auf während Männer im Durchschnitt angeben Kälte besser zu vertragen. Je schwerer das Gewicht und je höher der Blutdruck um so größer die angegebene Kälteverträglichkeit wobei sich die Wechselbeziehung je schwerer das Gewicht desto höher der Blutdruck sicherlich mit auswirkt. 4.) Bei den anschließend durchgeführten Untersuchungen wurden folgende Wechselbeziehungen festgestellt: Hochsignifikant zeigen gleiche Probanden auf mechanischen chemischen und hydrotherapeutischen Reiz die gleichen oder nächstliegenden Rötungsgrade wenn man die Erythemstärken beim Dermographismus nach Rubrimentöl und nach dem warmen Armbad vergleicht. Bei Frauen ist der lokale Hautrötungsgrad auf mechanischen chemischen und hydrotherapeutischen Reiz größer als bei Männern bei jüngeren Probanden größer als bei älteren. Hypertone erreichen auf die gleichen Reize höhere Rötungsgrade als Normo- und Hypotone. Personen die sich lieber in Kälte aufhalten erzielen durchschnittlich größere Rötungsgrade beim Dermographismus und durch Rubrimentöl als Personen die sich lieber in Wärme aufhalten. Eine direkte Wechselbeziehung höherer Hautrötungsgrade und verkürzter dermographischer Latenzzeit läßt sich nur für die Frauen feststellen. Für alle Gruppen außer den Blutdruckgruppen gilt: je kürzer die dermographische Latenzzeit desto höher der Rötungsgrad. Mit zunehmenden Alter werden die dermographischen Latenzzeiten länger die Rötungsgrade geringer in der Elektrodermatometrie nimmt die Polarisierbarkeit der Haut ab. Die Sympathicotonen erreichen aufgrund ihrer ergotropen Ausgangslage einen größeren Stromfluß als die Vagotonen. Außer den Hypotonen hatten alle Probandengruppen im warmen Armbad einen Blutdruckabfall ausgeprägter bei Frauen und Personen die sich lieber in der Kälte aufhalten besonders stark bei den Hypertonen und den älteren Altersgruppen. Nur die Frauen Unter- und Normalgewichtige und Personen der Altersgruppe 2 zeigten im warmen Armbad einen kontinuierlichen Pulsanstieg um im anschließenden kalten Armbad eine ausgeprägte bradykarde Reaktion zu zeigen. Bei der Hautthermometriemessung im sich anschließenden kalten Armbad kühlen die Hypertonen Sympathicotonen und die Personen die sich lieber in Kälte aufhalten stärker ab um in der anschließenden Wiedererwärmungsphase wesentlich schneller zu erwärmen. Hier zeigt sich eine Beziehung zur Rötungsgradmessung nach dem 40 Grad Celsius warmen Armbad bei dem diese Gruppen die höchsten Rötungsgrade erreichten. 5.) Folgerungen für Diagnostik und Therapie sind in Kapitel 8 ersichtlich. ___MH
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