Digitalsierung - nur noch mit Computer-Hilfe? |
Journal/Book: Ärztl. Praxis XXX.Jahrg. (1978) Nr. 91. 1978;
Abstract: Wenn es nach Veröffentlichungen einiger anglo-amerikanischer Autoren ginge hätte in der Herztherapie nicht der Arzt sondern der Computer das Sagen. Frei nach dem Motto "Opas Digitalisierung ist tot - es lebe die Technik" scheint nach ihren Untersuchungen festzustehen daß es nur durch den kombinierten Einsatz von Computerprogrammen und nachfolgenden radioimmunologischen Glykosidspiegelbestimmungen gelingen kann eine annähernd optimale Digitalis-Therapie durchzuführen. Dies wird damit begründet daß nur Blutspiegelbestimmungen umfassende Informationen über individuelle Unterschiede in Resorption Verteilungsraum und Elimination herzwirksamer Glykoside liefern können. Immerhin ließe sich durch eine so gesteuerte Glykosidtherapie die Intoxikationsrate auf über die Hälfte senken. Nun ist es immer erfreulich wenn anhand neuer Erkenntnisse und Methoden die Nebenwirkungen ansonsten potenter Drogen erheblich reduziert werden können. Schließlich gäbe es wohl niemanden unter uns der nicht rückhaltlos dafür wäre daß solche Segnungen moderner Medizin auch in jedem dringlichen Fall angewendet würden. Aber die radioimmunologische Digoxinspiegelbestimmung ist nicht billig; obendrein nimmt die In-vitro-Beschickung des Blutes mit radiomarkierten Stoffen ebenso wie die Auswertung viel Zeit in Anspruch oder ist an automatisierte Abläufe gebunden. Schon deshalb werden diese Verfahren bei an Wirtschaftlichkeit gebundenen Ärzten auf wenig Gegenliebe stoßen. . . .
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