Untersuchungen über die Beeinflussung physikalischer Kreislaufgrößen durch Bäder mit dem Wasser der Jodquelle ENDORF II.

Abstract: Aus dem Institut für Med. Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand: Prof. Dr. H. Drexel Inaugural - Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin an der Ludwig Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Annetraut Frey-Kölwel aus München 1978 Zusammenfassung Anhand von zahlreichen Kreislaufmessungen an einem großen Patientengut wird über die Ergebnisse von Kreislaufveränderungen die im Zusammenhang mit Badeversuchen bei einer Jodquelle in Endorf entstanden berichtet. Die Analyse erstreckt sich über drei Meßreihen die 1970 und 1971 in Endorf durchgeführt wurden. 1.) Vergleichende Badeversuche in verdünnten Jodsolebädern die einer Jodidkonzentration von 17 mg/l entsprechen und gleichtemperierten Wasserbädern. Es galt die Kreislaufeffektivität der Endorfer Sole zu testen. 2.) An zwölf Patienten wurden vierzehn verschiedene Kreislaufgrößen vor und nach Jodbadeversuchen an sechs Meßterminen während eines längeren Kuraufenthaltes registriert. Es sollte festgestellt werden ob sich die in I. beobachteten Kreislaufumstellungen während eines Kurverlaufes stabilisieren oder noch verstärken. 3.) Es wurden an zehn Meßterminen wiederum während eines längeren Kuraufenthaltes fünf Kreislaufgrößen an ca. 100 Patienten aufgeschlüsselt nach Krankheiten oder Krankheitssymptomen bestimmt um die Herz- und Kreislaufreaktionen als Folge der Kur an einem größeren Patientengut zu untersuchen. Als Schlußfolgerung aus den erhaltenen Ergebnissen konnte man folgende Punkte festhalten: 1.) Unter dem Einfluß von Bädern mit dem Wasser der Endorfer Sole traten die in der Literatur erwähnten für Jod typischen Kreislaufveränderungen auf. Sie wurden nach den Wasserbädern nicht beobachtet. Als signifikante Ergebnisse müssen hervorgehoben werden: Blutdrucksenkung vor allem des systolischen Druckes und der Amplitude; absinken des Amplitudenfrequenzproduktes; Verminderung der Pulswellengeschwindigkeit und des elastischen Gesamtwiderstandes. 2.) Während eines längeren Kuraufenthaltes stabilisieren sich diese Kreislaufveränderungen die man nach den Einzelbädern beobachtete. Teilweise verändern sie sich während der Kur noch weiter im Sinne einer Kreislaufschonung. Der Kreislauf wird auf Schongang umgestellt. 3.) Bei einer zehnmaligen Messung während einer längeren Kur nimmt der Blutdruck deutlich ab die Amplitude wird kleiner nur die Herzfrequenz ändert sich wenig. 4.) Diese Kreislaufveränderungen treffen auch für einheimische Patienten zu was als wichtiger Beweis für die Kreislaufeffektivität der Jodsole dient. 5.) Bei Hypertonikern und älteren Patienten ist die Jodwirkung besonders ausgeprägt. Herz und Kreislauf werden auf einen Schongang unter entlastenden Bedingungen eingestellt eine Feststellung die HÄUSLER und SIEDEK bereits bei Untersuchungen der Bad Haller Sole gemacht hatten. ___MH

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