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December 2024

EIN WIRKUNGSVERGLEICH VON HYDRO- UND BEWEGUNGSTHERAPIE ALS KURVERLAUFSUNTERSUCHUNG WÄHREND EINES 6-WÖCHIGEN HEILVERFAHRENS VON MÄDCHEN IM ALTER VON 15 BIS 21 JAHREN IN BAD STEBEN

Abstract: AUS DEM INSTITUT FÜR MEDIZINISCHE BALNEOLOGIE UND KLIMATOLOGIE DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN Vorstand: Prof. Dr. med. H. Drexel INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin an der Ludwig Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Hartmuth Hagemann aus Kaufbeuren 1977 Zusammenfassung Es wurden in einer Jugendkurklinik der BfA in Bad Steben (Oberfranken) zwei unterschiedliche Therapiemöglichkeiten - Bewegungstherapie und Hydrotherapie im Rahmen einer Kurbehandlung verglichen. Die Kurenden waren alle weiblichen Geschlechtes das Alter lag zwischen 15 und 21 Jahren. Nach rund 2-wöchigem gleichem Grundprogramm wurde 4 Wochen lang mit einem einerseits ausgebauten Hydrotherapieprogramm im Sinne Kneipp'scher Anwendungen und andererseits ausgebauten Bewegungstherapieprogramm behandelt. Es wurden zwei Kurgänge mit je 50 Patientinnen untersucht. Als Parameter der Verlaufskontrollen galten: a) Orthostasebelastung nach Schellong (4 Proben - Beginn nach 2 und 4 Wochen und zu Kurende -) b) tägliche Pulsmessungen c) Lungenfunktionsproben (Kurbeginn und Kurende) d) Preßdruckprobe nach Bürger (4 Proben wie a)) e) Ergometrie (Leistungsprüfung zu Beginn und Ende der Kur) f) Freiburger Persönlichkeitsinventar - FPI - (wie c)) g) Befindlichkeitsskala - BS - (wie c)) h) subjektive Kurerfolgsbeurteilung (zu Kurende). Bei der Schellonguntersuchung der täglichen Pulsmessung und der Hürger'schen Preßdruckprobe ist eine Stabilisierung des Kreislaufverhaltens durch die Heilmaßnahme nachweisbar. Diese auf den ersten Blick auffallende Stabilisierung ist in den Ergebnissen der Bewegungstherapiegruppe zwar stärker als in denen der Hydrotherapiegruppe. Der Unterschied ist jedoch nicht überzufällig. Die Lungenfunktionstestung brachte keine verläßlichen Ergebnisse die zur Klärung der Fragestellung dieser Arbeit hätte beitragen können. Bei der Untersuchung der Leistungsfähigkeit vermittels der Fahrradergometrie ergibt sich die statistisch signifikante (p=0 03) Aussage daß die Patientinnen der Bewegungstherapiegruppe zu Kurende bei einer Belastung von 50 Watt eine deutlich bessere Leistungsfähigkeit erreichten als die Patientinnen der Hydrotherapiegruppe. Wenn bei den bisher genannten Meßdaten die Bewegungstherapiegruppe mit einem besseren Kurerfolg abschneidet so liegen die Verhältnisse im Bereich des subjektiven Befindens umgekehrt. Sowohl das FPI als auch die BS zeigen ein besseres Befinden zu Kurende in der Hydrotherapiegruppe - wenn auch hier der Unterschied nicht überzufällig ist. Noch deutlicher wird die subjektive Befindensbesserung der Hydrotherapiegruppe durch die Heranziehung der Ergebnisse der Kurerfolgsbeurteilung. Gerade das Gesamtbefinden aber kann auch bei subjektiver Eigenschilderung nicht hoch genug eingeschätzt werden. Nur bei diesem menschlichen Wohlbefinden kann eine über die Kur hinaus reichende Motivation gesetzt werden. Die eingangs der Arbeit im Gliederungspunkt "Problemstellung" genannten Fragen können zuletzt wie folgt beantwortet werden: 1. Vermittels der Fahrradergometrie ist eine deutliche Leistungssteigerung an Kurpatientinnen während einer 6-wöchigen Kur nachweisbar; nicht sicher interpretierbar sind die Ergebnisse der hier durchgeführten Lungenfunktionsproben vermittels eines Atemstoßes. 2. In allen entsprechenden Ergebnissen zeigen sich stabilisierende Einflüsse auf Kreislaufregulationsmechanismen. 3. Das Freiburger Persönlichkeitsinventar und die Befindlichkeitsskala sind wertvolle Hilfen bei der Kurerfolgsbeurteilung. 4. Die Aussage des subjektiven Befindens der Kurpatientinnen zu Kurende ist als eine gute Ergänzung der übrigen psychologischen Testuntersuchungen anzusehen. 5. Es ist durch Betonung von Hydrotherapie oder Bewegungstherapie ein unterschiedlicher Kurerfolg zu erzielen. 6. Die Fahrradergometrie erwies sich in dieser Untersuchung als der deutlichste Parameter zur Differenzierung des Kurerfolges. Wie sich durch diese Kurverlaufsuntersuchung zeigt haben im Rahmen eines Heilverfahrens Betonungen bestimmter Therapieformen durchaus auch unterschiedliche Wirkungen auf den Kureffekt. Bewegungstherapie und Hydrotherapie sind als gleichwertige Säulen im Gesamtkurprogramm anzusehen. Durch Betonung der einen oder der anderen Säule ist es möglich die Kurerfolge zu intensivieren entsprechend den Patienten und Diagnosen. ___MH


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