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December 2024

Pour une évaluation des méthodes de rééducation neuromusculaire (Über eine Bewertung der neurologischen Reeduktationsmethoden).

Journal/Book: Annales de médecine physique. No. 1 1975 (Jan. Febr. u. März 1975) Ausgabe XVIII. 8. 74 / Z. Physiother. Jg. 29 (1977) S. 75. 1977;

Abstract: Zusammenfassung / W. KRESSIN (Berlin) Am Beispiel der Hemiparese bei Erwachsenen werden die unterschiedlichen physiotherapeutischen Techniken von KABAT BOBATH und BRUNNSTROM besprochen. Dabei beschränken sich die Autoren auf prinzipielle Betrachtungen. KABAT (Studies on neuromuscular dysfunction Permanente Fdn Med. Bull. 5 1947) 111) will eine maximale Aktivierung erreichen vor allem durch Anwendung von Bewegungen gegen intensiven Widerstand der manuell dosiert im gesamten Bewegungsumfang gegeben wird. Die dadurch bewirkte Reizstreuung ("over-flow") kann bei bestehender Spastik oder Athetose eine Manifestation dieser Bewegungsstörungen bewirken und soll deshalb vorrangig angewandt werden wenn das Vollbild der Bewegungsstörung noch nicht eingetreten ist. DOROTHY VOSS (Proprioceptive neuromuscular facilitation Amer. J. Phys. Med. 46 (1967) 838) hat entschiedene Vorbehalte gegenüber der Anwendung des maximalen Widerstandes wie ihn ihr Lehrer KABAT fordert. Sie empfiehlt statt dessen eine sehr differenzierte Anwendung manueller Stimulationstechniken vor allem im Sinne der Bewegungsführung mit nur leichtem Druck oder einfachem Hautkontakt um den Patienten zu einer Kontrollfähigkeit von Einzelbewegungen und des Bewegungsraums zu führen. SEMANS (The Bobath approach in the treatment of neurological disorders. Amer. J. Phys. Med. 46 (1967) 732) lehnt im Sinne BOBATHS entschieden das KABAT-Konzept ab weil die maximale Widerstandstechnik gerade während der ersten Behandlungsphasen die Entwicklung pathologischer Synergien provozieren müsse und den Patienten daran hindere zu einer Kontrolle der Spannungsverteilung in den von der Parese betroffenen Körperabschnitten zu gelangen. BOBATH versucht statt der maximalen Aktivierung zunächst durch spezielle Hemmungstechniken - ursprünglich mittels reflexhemmender Ausgangsstellungen später mittels entsprechender Bewegungen - pathologische Reflexsynergien und Tonusverteilungen zu unterdrücken und danach möglichst normale Bewegungsmuster zu schulen. Während also KABAT pathologische Reflexsynergien ausnutzt wenn sie komplett oder teilweise in sein therapeutisches Etappenkonzept passen strebt BOBATH grundsätzlich ihren Abbau und einen mehr physiologischen Ersatz" an. Nur in sehr schweren Fällen mit weitgehendem und andauerndem Bewegungsverlust dürften solche Synergien ausgelöst werden. BRUNNSTROM (REYNOLDS G. and BRUNNSTROM S. Problems of sensory motor learning in the evaluation and treatment of the adult Hemiplegie Patient. Rehab. Lit. 20 (1959) 163) geht davon aus daß die verschiedenen Funktionsetappen die bei einem Hemiplegiker zu beobachten sind bestimmten Etappen der phylogenetischen oder ontogenetischen Entwicklung entsprechen in denen jede die folgende vorbereitet. Demnach darf keine dieser Etappen übersprungen. werden und jede Übungsplanung muß die aktuellen Reaktionsmöglichkeiten berücksichtigen. In der therapeutischen Praxis werden also primitive Reflexsynergien in der Anfangsperiode der Rehabilitation entwickelt dann aber soweit wie möglich modifiziert und durch besser entwickelte Bewegungsmuster ersetzt. Es werden also vom Patienten nur Funktionen gefordert die er derzeit leisten kann wobei Primitivaktivitäten integriert werden die BOBATH als pathologisch zu unterdrücken empfiehlt. Die Verfasser halten das BOBATH-Konzept für das derzeit zutreffendere und hoffen es durch die Erfahrungen BRUNNSTROMS ausbauen zu können. Abschließend werden großangelegte Studien mit umfangreichen Patientenzahlen empfohlen und davor gewarnt aus experimentellen Ergebnissen oder Patientenbeobachtungen begrenzten Umfangs allgemeine Schlußfolgerungen abzuleiten. ___MH


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