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December 2024

Zur diuretischen Wirkung eines thermoindifferenten Bades

Journal/Book: Z angew Bäder- und Klimaheilk. 1977; 24: 44-55.

Abstract: 12 gesunde, männliche Studenten im Alter von 24—38 Jahren nahmen nach einer einstündigen Ruhepause ein einstündiges thermoindifferentes Bad (34—35,5° C) mit einer sich anschließenden weiteren einstündigen Nachruhephase. Die Badezeiten wurden im Abstand von je 28 Stunden 6mal wiederholt, so daß ein Tagesgang der Badewirkung untersucht werden konnte. Es wurden Blutdruck und Pulsfrequenz gemessen, Menge und spezifisches Gewicht des Urins nach jeder Stunde bestimmt, ferner zur Bilanzierung des Gesamtwasserhaushaltes während des Bades eine Gewichtskontrolle der Vpn. vor und nach den Versuchen vorgenommen.Bei den Untersuchungen ergab sich, daß die Veränderung der Urinausscheidung während des Bades mit einem gegensinnigen Wassertransport durch die Haut gekoppelt war. Bei vermehrter Diurese wurde gleichzeitig verhältnismäßig mehr Wasser perkutan resorbiert, während bei Einschränkung der Diurese eine vermehrte perkutane Wasserausscheidung bestand.Das Ausmaß der badediuretischen Reaktion zeigte eine deutliche negative Abhängigkeit von der vorhergehenden Hydratation der Vpn., die an der Urinausscheidung in der ersten Untersuchungsstunde abgeschätzt wurde. Je stärker die Vpn. gewässert waren, desto mehr übernahm im Bad die Haut eine Ausscheidefunktion, während im umgekehrten Fall die perkutane Resorption jedoch auch so ausgeprägt und damit die Nierensekretion bestimmend sein konnte, daß die Urinbildung auch über das Bad hinaus noch verstärkt war.Die Ansprechbarkeit der Nierenfunktion durch das Bad zeigte einen Tagesgang mit einem Maximum zu Zeiten mehr sympathikoton-ergotrop eingestellter Leistungsbereitschaft. Das Ausmaß der Diuresezunahme korrelierte negativ mit einer Zunahme der Pulsfrequenz und Abnahme des diastolischen Blutdruckes im Bad.Die Meßergebnisse unterstreichen den therapeutischen Wert der in der Physikalischen Therapie schon lange geübten Badebehandlung von Nierenerkrankungen mit Störungen der Sekretion. Sie weisen auf die Beteiligung vegetativer Regulationsmechanismen beim Zustandekommen der vermehrten Urinausscheidung im Bad hin und legen es nahe, die Regulation des Wasserhaushaltes durch die Nieren und Haut im Bad als funktionelle Einheit zu betrachten.


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