Die ambulante Gruppenbehandlung nach Myokardinfarkt unter Berücksichtigung des Infarktsportes |
Journal/Book: Zschr. Physiother Jg. 27 (1975) 27 30. 1975;
Abstract: Aus der I. Medizinischen Klinik des Bezirkskrankenhauses "Heinrich Braun" Zwickau (Chefarzt: MR Prof. Dr. med. habil. STRAUBE) Mit steigenden Infarktzahlen gewinnen die rehabilitativen Maßnahmen im Therapieplan des Infarktkranken zunehmend an Bedeutung. Als ein wesentliches Element der Übungsbehandlung muß die Bewegungstherapie in enger Verbindung mit psychischen Behandlungsmaßnahmen gesehen werden. Nach Empfehlungen der WHO wird die Behandlung nach einem Herzinfarkt in 3 Abschnitte oder Phasen eingeteilt. I. Phase : Die Hospitalisation oder akute Phase. Es handelt sich um die Zeitdauer des Krankenhausaufenthaltes (im Durchschnitt etwa 4 bis 6 Wochen). II. Phase : Die Konvaleszenz. Sie entspricht der Zeitdauer von der Entlassung aus dem Krankenhaus bis zum eventuellen Wiedereintritt in das Berufsleben. III. Phase: Die Postkonvaleszenz. Es handelt sich dabei um die gesamte weitere Lebensdauer des Patienten. Durch die Übungsbehandlung mit der der Patient bereits in der Phase I beginnt und die in der Konvaleszenz und in der Postkonvaleszenz kontinuierlich fortgesetzt werden muß sollen folgende physiologische Auswirkungen erzielt werden. 1. Der Sauerstoffbedarf des Herzmuskels bei Belastung wird über eine Ökonomisierung der Herzarbeit reduziert. Diese Aussage darf für das menschliche Herz als bewiesen gelten. 2. Ein verbessertes O2-Angebot wird durch eine stimulierte Kollateralbildung erreicht. Im Tierexperiment ist diese Kollateralgefäßbildung bereits bewiesen worden. Für das menschliche Herz ist hier die Beweisführung sicherlich sehr schwer. Nach Meinung einiger Autoren liegen aber auch hier schon indirekte Beweise für die Gültigkeit dieser Aussage vor. 3. Über die Erhöhung der Koronarreserve wird die maximale Leistungsfähigkeit gesteigert und damit gleichzeitig die koronarspezifische Schmerzsymptomatik gebessert. Diese Feststellungen können durch Ergometerbelastung und durch klinische Beobachtung erhärtet werden. 4. Eine Reihe von Risikofaktoren hier sind es besonders die Adipositas und die Erhöhung der Serumtriglyceride werden günstig beeinflußt. 5. Neben der vegetativen Beeinflussung in Richtung auf eine trophotrope Einstellung wird auch eine günstige psychische Haltung des Patienten durch Erreichen eines Erfolgserlebnisses im Rahmen der Übungsbehandlung erreicht. ... ___MH
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