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November 2024

Kurlängsschnittuntersuchungen in Bad Abbach

Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Direktor: Prof. Dr. J. Lissner INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin verfaßt und einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von BRITA WEINBERGER aus Berlin München 1971 Zusammenfassung. 1. Im Rheumakrankenhaus I in Bad Abbach wurden an 102 Patienten von August bis Oktober 1966 Kurlängsschnittuntersuchungen durchgeführt wobei im Verlauf einer 28 - tägigen Schwefel- und Moorbäderkur tägliche Messungen des elektrischen Gleichstromwiderstandes der Haut und des Dermographismus sowie Befragungen über das subjektive Befinden registriert wurden. Im Oktober wurden zusätzlich 19 nichtkurende Personen zu Vergleichszwecken untersucht. 2. Bei der Auswertung der zeitlich koordinierten Durchschnittsverläufe des Patientenkollektivs zeigen die Messergebnisse bei erheblichen Tag - zu - Tag - Schwankungen stärkere Amplitudenvergrösserungen zwischen der 2. und 3. Woche am Ende der 3. Woche und gegen Kurende wo eine Verschiebung der vegetativen Regulation in ergotroper Richtung auftritt. Dabei ergibt sich kein exaktes Zusammentreffen von Verminderungen des Hautwiderstandes mit verlängerten und verstärkten dermographischen Erscheinungen. 3. Dieses Reaktionsverhalten der Haut kann in Übereinstimmung mit anderes Autoren als Veränderung durch balneotherapeutische Massnahmen aufgefasst werden. Es zeigen sich allerdings auch andere Einflüsse auf Hautreaktionen welchen in unserer Untersuchungsreihe grössere Bedeutung zukommt (s. Punkt 6 u. 7). 4. Über Beeinträchtigungen des Befindens klagten die Patienten vermehrt um den 4. 14. 19. und 25. Kurtag. Eine Objektivierung der Symptome durch Messungen der Hautreaktionsänderungen ist bei den nicht synchronen Schwankungen nicht ausreichend möglich. 5. Die vergleichende Untersuchung der Nichtkurenden lässt anhand der Messungen des Gleichstromwiderstandes der Haut einen Wochenrhythmus mit Schwingungsmaxima um das Wochenende erkennen Die dermographischen Erscheinungen zeigen keinen phasenhaften Verlauf. 6. Bei der Aufteilung nach Monaten zeigen sich auch beim Patientenkollektiv angedeutet Wochenrhythmen der vegetativen Regulation mit Amplitudenvergrösserungen um die Wochenenden. 7. Durch die mit Hilfe der Tölzer Arbeitsmethode bei vergleichenden Untersuchungen von Kurlängsschnittdaten gefundenen Wetterabhängigkeiten (54) konnten bei der Synchronisation nach Kalendertagen ein Grossteil der Tag - zu - Tag - Schwankungen unserer Ergebnisse erklärt werden. Die dermographischen Erscheinungen scheinen weniger von Witterungseinflüssen abhängig zu sein als die übrigen Grössen. 8. Die Aufteilung der Patienten nach Geschlecht und Alter zeigt keine wesentlichen Unterschiede im Reaktionsverhalten. 9. Gegen Ende der Kur zeigt sich durch die dermographischen Erscheinungen eine Neigung zur trophotropen Einstellung sowie ein Kureffekt im Sinne eines Hinstrebens der Werte zur Norm bei allen Grössen. ___MH


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