DIE PERSPIRATIO INSENSIBILIS UND IHR GLEICHGEWICHTSPUNKT NACH HORNHAUTABRISSEN SOWIE IHRE ANSCHLIESSENDE NORMALISIERUNG |
Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Direktor: Prof. Dr. med. H. v. Braunbehrens Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin verfaßt und einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Rainer Rothe aus Breslau München 1968 ZUSAMMENFASSUNG: 1. Untersucht wurde die Änderung der Perspiratio insensibilis und ihres Gleichgewichtspunktes - das ist der Wasserdampfdruck in der die Haut umgebenden Luft bei dem genausoviel Wasserdampf in die Haut hineingelangt wie von ihr abgegeben wird die Wasserdampfbilanz also ausgeglichen ist nach Hornhautabrissen sowie ihre anschließende Normalisierung. Damit sollte zur Aufklärung des Wesens und der Lokalisation des Diffusionswiderstandes für die Perspiratio insensibilis beigetragen werden. 2. Es wurden vier Abrißserien an zwei Versuchspersonen durchgeführt und jeweils über 18 Tage die Perspiratio insensibilis und ihr Gleichgewichtspunkt gemessen. 3. Zur Messung diente der Infra-Rot-Gas-Analysator URAS I der Fa. Hartmann & Braun und eine 38 cm2 große ventilierte Versuchskammer. Als Meßstelle diente die proximale Beugeseite des Unterarmes. 4. Bei den Abrissen wurden zunächst 3 bzw. 5 unzusammenhängende Hornhautschichten von etwa gleichem relativen Zellgehalt gewonnen. Bei einem weiteren Abriß löste sich eine zusammenhängende Membran. 5. Die Wasserdurchlässigkeit der Haut beim Dampfdruck des Gleichgewichtspunktes der unversehrten Haut nahm mit den ersten Abrissen nur langsam zu und stieg mit dem Abriß der zusammenhängenden Membran sprunghaft an. 6. Der Gleichgewichtspunkt stieg mit den Abrissen von dem Normalwert von 4 5 mm Hg unter dem Dampfdruck der Haut auf den Dampfdruck der Haut. 7. Die Wasserdurchlässigkeit der Haut sinkt in den ersten zwei Tagen nach den Abrissen auf die Hälfte und erreicht bis zum 15. Tag ihren Ausgangswert vor den Abrissen. 8. Der Gleichgewichtspunkt der Perspiratio insensibilis bleibt zwei Tage bei dem Dampfdruck der Haut sinkt anschließend linear ab und erreicht seinen Ausgangswert am 12. - 15. Tag. Nachstehende Folgerungen werden u.a. aus den Ergebnissen abgeleitet: 9. Es existiert eine zusammenhängende Zellmembran auf dem Stratum granulosum die sich durch Abrisse mit Klebefilm isolieren läßt. Diese Zellmembran stellt eine BARRIERE für die Wasserdampfdiffusion durch die Haut dar. Der Hauptwiderstand der Haut für die Perspiratio insensibilis ist in dieser BARRIERE lokalisiert. 10. Die BARRIERE bildet die Grenzschicht zwischen den wasserreichen tiefen und den trockneren oberflächlichen Schichten der Epidermis. ___MH
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