Aerosoltherapie in der Lungenfachpraxis |
Journal/Book: Aerosole - Inhalationen I Hausmitteilungen der Firma Carl Heyer GmbH Bad Ems / Praxis Pneumol. 21 23-29 (1967). 1967;
Abstract: Anschrift der Verfasserin: Dr. med. Dorothea Scheffler Berlin Die Autorin berichtet nach einer Einleitung über das Wesen und die Herstellung von Aerosolen eingehend über ihre Erfahrungen mit dieser Therapieart in einer Lungenfachpraxis. Indiziert sind Aerosole bei allen Erkrankungen des gesamten Respirationstraktes auf allergischer oder infektiöser Basis also Erkrankungen von Nase Nasennebenhöhlen Pharynx Larynx Trachea Bronchien und Bronchiolen. Die Lungentuberkulose scheidet für sie als Indikation aus da mit Inhalationen nicht mehr erreicht würde als mit der üblichen peroralen oder Injektions- oder Infusionstherapie. Die verwendeten Medikamente: 1. Spasmolytika 2. Detergentien (Netzmittel) sie erleichtern das Entfernen des zähen Schleims und machen das verklebte Flimmerepithel wieder funktionsfähig und werden deshalb als Vorbehandlung eingesetzt 3. Antibiotika: gute eigene Erfahrungen mit Penicillin Chloromycetin (Paraxin pro infus.) und Thyrothricin für die oberen Luftwege. Sensibilisierung bei Penicillinanwendung wurde im Gegensatz zu den Berichten anderer Autoren auch bei Dauerpatienten nicht beobachtet. Die Autorin hielt Sich anfangs immer an den Grundsatz vor jeder Antibiotika-Anwendung Erreger und Resistenz bestimmen zu lassen sie scheiterte mit dieser theoretischen Forderung aber in der Praxis. Nur in den seltensten Fällen waren die Ergebnisse für die Therapie verwendbar meist mußte zu lange auf den bakteriologischen Befund gewartet werden. Bezeichnend dafür ist daß selbst bei dickem eitrigem Auswurf vieler Patienten nur einmal ein brauchbarer Befund erhalten wurde sonst wurden nur Keime der Mundflora gefunden. Nach den Angaben von Thurner (Aerosoltherapie H. Nückel K.H.Schattauer-Verlag Stuttgart S. 133) sprechen die meisten der pathologischen Keime in den Bronchien zumindest auf Chloramphenicol wenn nicht schon auf Penicillin an. Aus den obigen Gründen und auch deshalb weil eine bakteriologische Untersuchung auf Mischerreger DM 15 -- und jede Resistenzbestimmung also für jedes Medikament extra nochmals DM 6 -- kostet hat sich Autorin bei der Wahl der Antibiotika nach dem klinischen Bild und dem Aussehen des Sputums gerichtet. Nur selten war es erforderlich die Erregerbestimmung nachzuholen und zwar dann wenn nach 2-3 Inhalationen keine Entfärbung des Sputums und keine Besserung der klinischen Beschwerden eintraten. Zweckmäßigerweise wird jede Inhalationsbehandlung mit der Verabreichung eines Spasmolytika-Aerosols beginnen dann folgt das Netzmittel-Aerosol zum Schluß das Antibiotikum das so voll zur Wirkung kommen kann. Der Patient kann besser durchatmen der Auswurf wird geringer Husten läßt nach. ... ___MH
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