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December 2024

WIRKUNG VON HÖHE UND KÄLTE AUF DEN KATECHOLAMINGEHALT DER NEBENNIEREN VON RATTEN

Abstract: AUS DEM BALNEOLOGISCHEN INSTITUT BEI DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN MEDIZINISCHE UND KLIMATOLOGISCHE ABTEILUNG Vorstand: Prof. Dr. H. v. Braunehrens Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin verfaßt und einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Uwe Unkhür aus München München 1966 ZUSAMMENFASSUNG Bisherige Untersuchungen über den Einfluss von Höhe und Kälte auf den Katecholamingehalt der Nebennieren zeigen keine einheitlichen Ergebnisse. In vorliegender Untersuchung werden Befunde an männlichen und weiblichen Ratten verschiedener Altersgruppen angegeben die unter mässiger Höhenexposition auf dem Jungfraujoch (3450 m) z. T. unter sonst normalen Lebensbedingungen z T nach vorangegangener Kälteakklimatisation erhoben wurden. Die Ergebnisse werden mit Befunden an Kontrolltieren in Bern (540 m) und auf dem Jungfraujoch verglichen. Ergebnisse: 1) Alte Tiere (12 Monate alt) verloren während eines zehntägigen Aufenthalts in der Höhe gegenüber den Kontrolltieren an Gewicht. Die Nebennieren und Adrenalinwerte entsprachen denen der Kontrolltiere. 2) Junge Tiere (1 Monat alt) zeigten einen gegenüber den Kontrolltieren reduzierten täglichen Gewichtszuwachs. Das Gewicht der Nebennieren wuchs während der ersten drei Tage stark an danach entsprach es dem der Kontrolltiere. Diese Gewichtszunahme beruht auf einer Hypertrophie der Nebennierenrinde. 3) Die Bestimmung des Noradrenalingehalts der Nebennieren stiess wegen des geringen Anteils auf methodische Schwierigkeiten sodass die erhaltenen Werte als unbrauchbar fallengelassen werden mussten. 4) Der absolute Adrenalingehalt der Nebennieren sowie der auf 1 kg Körpergewicht bezogene Adrenalingehalt entsprachen sowohl bei 1 Monat alten wie auch bei 3 Monate alten Tieren auch bei einer Variation der Höhenexposition zwischen einer und sechs Wochen immer den Kontrollwerten. Bezogen auf 100 mg Nebennierengewicht war bei den höhenexponierten Tieren der Adrenalingehalt während der ersten drei Tage verringert (Siehe jedoch Punkt 2). 5) Nach sechswöchiger Kälteakklimatisation (7-15°C) in 3450 m zeigten die drei Monate alten männlichen Tiere eine Steigerung des Adrenalingehalts pro kg Körpergewicht welche gegenüber den gleichfalls höhen- aber nicht kälteexponierten Kontrolltieren signifikant war. Bei den weiblichen kälteexponierten Tieren war der Adrenalingehalt pro kg Körpergewicht gleichfalls erhöht überschritt aber die Signifikanzgrenze nicht. Insgesamt lassen die eigenen und die zitierten Ergebnisse folgende Deutung physiologischer Zusammenhänge zu: 1) Erhöhter Adrenalingehalt der Nebennieren - absolut oder pro kg Körpergewicht - ist Ausdruck vermehrter Adrenalinproduktion und -Sekretion erhöhten Umsatzes. Mässige Steigerung des Umsatzes erhöht die Adrenalinempfindlichkeit des Organismus bessert die alveoläre Sauerstoffdiffusion und die Herzleistung Hochgradig gesteigerter Adrenalinumsatz wirkt kalorigenetisch und erhöht den Sauerstoffverbrauch. 2) Starke Adrenalinausschüttung in Hypoxie bedeutet erhöhten Sauerstoffbedarf des Organismus bei vermindertem Sauerstoffpartialdruck also gesteigerte Belastung des ohnehin vermehrt in Anspruch genommenen Respirations- und Herz-Kreislaufsystems. 3) Verstärkte Ausschüttung von Adrenalin unter hypoxischen Bedingungen erfolgt nur bei zusätzlicher Belastung des Organismus durch Kälte Erregung Arbeit u. ä. 4) Mässige Höhenexposition allein bei im übrigen unveränderten Lebensbedingungen führen nicht zu erhöhter Adrenalinsekretion. ___MH


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