Bestimmung der Pufferkapazität der menschlichen Haut mittels potentiometrischer Titration |
Journal/Book: Archiv für klinische u. experimentelle Dermatologie 218 244-253 (1964). 1964;
Abstract: Eingegangen am 6. Oktober 1963 Aus der Rheumaklinik und dem Institut für Physikalische Therapie der Universität Zürich (Direktor: Prof. Dr. A. BÖNI) *Außer eigenen Untersuchungen sind die Ergebnisse von zwei unter der Leitung der Autorin entstandenen Dissertationen3 12 mitverwendet worden. Zusammenfassung 1. Das zur Bestimmung der Hautpufferkapazität von uns angewandte Verfahren der potentiometrischen Titration ermöglicht exakte quantitative Aussagen. Die Methode scheint uns geeignet zu vergleichenden Untersuchungen an gesunder und pathologisch veränderter Haut. 2. Das Pufferungsvermögen von weiblicher und männlicher Oberschenkelhaut ist sehr verschieden. Bei den untersuchten 24 Frauen ergaben sich durchwegs niedrige Pufferwerte unter 10 bei den 33 Männern dagegen wurden Pufferwerte von 4-65 erhalten (Definition der Pufferzahl siehe S. 246). 3. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Höhe der Pufferkapazität und der Dichte der Hautbehaarung. Außerdem sind auch geschlechtsspezifisch bedingte Unterschiede in der Hornschichtdicke und in der Zusammensetzung und Menge von Talg und Schweiß zu berücksichtigen. 4. Der Talg wirkt hemmend auf das Herauslösen von Hautpuffersubstanzen; diese schon früher gemachte Feststellung konnten wir bestätigen und in quantitativer Weise untersuchen. Auf Hautbezirken mit niederen Normalhaut-Pufferkapazitäten (unter 10) ergaben sich auf enttalgter Haut bis doppelt so hohe Pufferwerte wie auf Normalhaut z. B. bei allen untersuchten Frauen. Bei Individuen mit mittleren und hohen Pufferkapazitäten (über 10) d. h. bei der Mehrzahl der untersuchten Männer machte sich die Hemmwirkung des Talges prozentual weniger deutlich geltend. 5. Durch eine warme Dusche von wenigen Minuten Dauer wird das Hautpufferungsvermögen herabgesetzt als Folge des Ausschwemmens von oberflächlichen wasserlöslichen Hautinhaltsstoffen. Bei einer männlichen Versuchsperson betrug die Verminderung der Pufferkapazität auf "geduschter" Haut 50 % und mehr. 6. Die Wiedererholungszeit von "ausgelaugter" Haut kann mittels des potentiometrischen Titrationsverfahrens in geeigneter Weise untersucht werden. 7. Die Pufferwerte die nach Benetzung der Haut mit Leukerbader Thermalwasser Zurzacher Thermalwasser und mit Zürcher Leitungswasser erhalten wurden ergaben signifikante Unterschiede. ___MH
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