Atemrhythmische Schwankungen der Reaktionszeit nach Atemanhalten

Journal/Book: Pflügers Archiv 280 333-336 (1964). 1964;

Abstract: Aus dem Physiologischen Institut der Universität Marburg/Lahn Bei zehn gesunden Versuchspersonen wurde das Verhalten der Reaktionszeit auf akustische Signale nach exspiratorischem Atemanhalten untersucht. Der mittlere Verlauf der Reaktionszeiten zeigte dabei signifikante Veränderungen die sich nach Art der respiratorischen Schwankungen dem extrapolierten weiteren Atemablauf zuordnen ließen. Die individuellen Maxima und Minima häuften sich dementsprechend im Bereich der erwarteten extremen Atemphasen. Die Amplitude der Schwankungen die über einen Zeitraum von etwa zwei Atemcyclen verfolgt wurden entsprach im Mittel den Beobachtungen bei spontaner Atmung zeigte allerdings abnehmende Tendenz. Es wird angenommen daß die respiratorischen Reaktionszeitschwankungen vom zentralen Atemrhythmus hervorgerufen werden können. Der Einfluß verschiedener Rhythmen auf die zentralnervösen Funktionen kann beim Menschen im Reaktionsversuch verfolgt werden. Eine Abhängigkeit der Reaktionszeit vom Alpha-Rhythmus im Elektrencephalogramm ist schon länger bekannt (LANSING 1957 ; CALLAWAY u. YEAGER 1960) in eigenen Untersuchungen konnten kürzlich atemrhythmische Schwankungen der Reaktionszeit nachgewiesen werden (HILDEBRANDT u. ENGEL 1962 1963) und neuerdings wurde von BIRREN u. Mitarb. (1963) auch ein Einfluß des Pulsrhythmus festgestellt. Die bei spontaner Atmung auftretenden respiratorischen Reaktionszeitschwankungen bestehen in einer inspiratorischen Verkürzung und exspiratorischen Verlängerung wobei die Amplitude im Durchschnitt unserer Versuche mit optischer und akustischer Reizgebung etwa 10% betrug. Mit akustischen Signalen fanden sich aber kleinere Streuungen und eine genauere Zuordnung der individuellen Maxima und Minima zur extremen exspiratorischen und inspiratorischen Atemlage (HILDEBRANDT u. ENGEL 1963). . . .

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