Klima- und Wettereinflüsse auf Kinder in Oberstdorf untersucht mit Hilfe von Testreihen und unter Berücksichtigung von klinischen Befunden bei verschickten und ortsansässigen Kindern |
Abstract: Aus dem Balneologischen Institut bei der Universität München Medizinische und klimatologische Abteilung (Vorstand: Prof. Dr. med. H. v. Braunbehrens) Inaugural - Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin verfaßt und einer Hohen Medizinischen Fakultät der Bayerischen Ludwigs-Maximilian-Universität zu München vorgelegt von Karl Wolters aus Eschweiler/Rhld. München 1963 Zusammenfassung Im Schrifttum wurden Wirkungen klimatischer Faktoren erörtert wie sie sich beim Großstädter zeigen wenn er sich aus seinem Milieu in einen heilklimatischen Höhenkurort wie Oberstdorf begibt. Die Veränderungen die unter dem Einfluß des Klimas im Organismus vor sich gehen wurden von mehreren Forschergruppen mit Hilfe verschiedener Testmethoden festgestellt. Einige dieser erwähnten Testmethoden (Vitalkapazität Atemstoß) wurden auch in Oberstdorf verwendet andere (Atemanhaltzeit Atemfrequenz und Tremometrie) kamen hinzu. Um den eventuell sich ergebenden heilklimatischen Kureffekt möglichst klar herauszustellen wurden den verschickten Kindern ortsansässige gegenübergestellt. Zunächst wurde damit man einen Gesamtüberblick über die Versuchsentwicklung erhalten konnte ein Ordnungsschema aufgestellt das einer statistischen Auswertung der Methode der "doppelten Streuungszerlegung" diente. Die Ergebnisse waren nach diesem Verfahren bei den verschiedenen Testmethoden unterschiedlich: bei der Vitalkapazität ergab sich ein deutlicher Trend auf seiten der Heimkinder gegenüber keinem nennenswerten bei den Schulkindern für den Atemstoß liegt bei den Heimkindern zwar auch ein Trend vor der aber bei den Schulkindern zumindest in der Deutlichkeit auch erkennbar wurde. Bei der Atemanhaltzeit liegt sowohl bei den Heim- als auch bei den Schulkindern ein deutlicher Trend vor während für die Atemfrequenzen bei beiden Versuchsgruppen statistisch kein gerichteter Verlauf ermittelt wurde. Die statistische Auswertung der Tremometrie ließ einen Unterschied zwischen Schul- und Heimkindern zugunsten eines deutlichen Trends der letzteren am deutlichsten zu. Darauf wurde das Augenmerk auf die im Versuchsablauf auftretenden Unregelmäßigkeiten gerichtet. An Hand der ermittelten Durchschnittswerte und unter Berücksichtigung der persönlichen Einzelwerte imponierte bei mehreren Tests besonders eine kritische Phase verminderter Leistungsfähigkeit die in Zusammenhang mit dem Wettergeschehen in dieser Zeit gebracht werden konnte zumal sich bei beiden Versuchspersonengruppen Leistungsabnahmen ergaben. Hinzu kam eine weitere kritische Phase die der ärztlichen Beobachtung bei den Heimkindern auffiel. Es spricht einiges dafür daß das nach etwa drei Wochen Kuraufenthalt bei einer Reihe von Heimkindern aufgetretene Fieber ohne subjektive Beschwerden und ohne objektiven Befunde mit dem JUNGMANNschen Begriff der "Klimareaktion" zusammengebracht werden können (unterschwellige Infekte werden oberschwellig). Zuletzt wurde eine mögliche Korrelation zwischen den benutzten Testmethoden erörtert und die eigenen Resultate mit denen entsprechender Versuche anderer Forschergruppen verglichen. ___MH
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