Objektive Olfaktometrie - Erfahrungen mit Atmungsregistrierung unter Geruchsreiz

Journal/Book: Sonderdruck aus: ZEITSCHRIFT FÜR LARYNGOLOGIE RHINOLOGIE OTOLOGIE 42. Jahrg. 1963 Heft 9. 1963;

Abstract: Aus der Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Humboldt-Universität (Charité) Berlin (Direktor: Prof. Dr. Dr. med. habil. I. Kaiser-Meinhardt) Zusammenfassung Bei insgesamt 96 Vp. wurde die Auswirkung eines intensiven Geruchsreizes auf die Atmung untersucht. Die Auswertung der Kurven ergab folgende Ergebnisse: 1. Es gelang nur bei etwa 75 % der Vp. eine genügend gleichmäßige Ausgangsatemkurve zu registrieren. Bei dem Rest war die Atmung bereits vor dem Geruchsreiz so unregelmäßig daß eine sichere Differenzierung des Reizeffektes nicht möglich war. 2. Durch Gaben von Sedativa Einschlafmitteln und Tranquilizern (Elrodorm Hexobarbital Dormutil Meprobamat) 1 Std. vor der Untersuchung wurden die Ausgangsatemkurven nicht gleichmäßiger. 3. Bei infolge der Prämedikation fest schlafenden Patienten ließ sich durch den Geruchsreiz keine Änderung des Atemrhythmus mehr auslösen. 4. Abweichungen in der Atemkurve ließen sich meist schon beim ersten "dufthaltigen" Atemzug feststellen sie begannen nur selten erst beim 3. Atemzug oder später. 5. Die Reaktionsform auf Geruchsreiz scheint mehr individuell spezifisch als reizspezifisch zu sein. Da sich Überraschungseffekt willkürliche Änderung der Atmung und Reflexwirkung überlagern läßt sich kein sicheres Bild über die reine Reflexwirkung auf die Atmung gewinnen. Typische Reaktionsformen auf den angenehmen (Benzaldehyd) bzw. unangenehmen (Asa foetida) Duftstoff in unseren Versuchen ließen sich nicht signifikant sichern. 6. Eine willkürliche Unterdrückung der Reflexwirkung scheint nicht möglich zu sein. 7. Eine Beziehung zwischen Geruchsschwelle und Intensität der Reaktion auf verschieden starke Reize ließ sich nicht ermitteln. Der Test läßt nur ein Urteil über vorhandenes oder aufgehobenes Geruchsvermögen zu. 8. Das Alter der Vp. scheint bei normalem Geruchsvermögen ohne Auswirkung auf die Intensität der Reaktion zu sein. . . .

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