Indikation und Kontraindikation zum Heilverfahren

Journal/Book: Sonderdruck DER ÖFFENTLICHE GESUNDHEITSDIENST 24. Jahrg. 1962 H. 10. 1962;

Abstract: Von Herrn Prof. Schuler wurde eine Übersicht über die Vielzahl der zum rheumatischen Formenkreis gehörenden Erkrankungen gegeben. Diese Erkrankungen werden in ihrem wechselnden Verlauf immer wieder darauf zu prüfen sein ob bei ihnen Heilverfahren mit Nutzen durchzuführen sind. Zunächst sollen die therapeutischen Möglichkeiten umrissen werden die uns insgesamt bei den Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises zur Verfügung stehen. Das im folgenden aufgezählte Behandlungsregister wird bei den nicht entzündlichen rheumatischen Erkrankungen n i c h t in voller Breite zum Einsatz kommen. Bei den sozialmedizinisch besonders ins Gewicht fallenden entzündlich rheumatischen Erkrankungen die einer ärztlichen Betreuung meist über viele Jahre bedürfen und deren mögliche schwere Endzustände hinreichend bekannt sind muß jeweils eine Übersicht über die therapeutischen Möglichkeiten bei Einleitung eines Heilverfahrens vorgenommen werden. Bei unseren derzeitigen Erkenntnissen über das Wesen der verschiedenen entzündlichen rheumatischen Erkrankungen wird eine Therapie vorwiegend symptomatisch sein. Es stehen uns zur Verfügung: 1. eine allgemeine medikamentöse Therapie. Hier ist zu nennen eine Behandlung mit entzündungshemmenden Stoffen an erster Stelle den Steroiden dann auch den Phenylbutazonen. Auch die Salizylate und das Pyramidon gehören hierher und weiter sind das Penicillin beim rheumatischen Fieber und die Myotonolytica an dieser Stelle aufzuführen. Weiter ist eine Behandlung mit Goldsalzen und etwa eine Fiebertherapie hier zu nennen. 2. ist eine lokale Beeinflussung sogenannter rheumatischer Schmerzzustände möglich. Medikamentös kann dies mit lokaler Verabreichung von Novocain oder mit Hydrocortison erreicht werden. Physikalisch stehen uns Wärmeanwendungen wie Bestrahlungen und Packungen zur Verfügung. Weiter sind hier die Massage eine Röntgentiefentherapie oder auch eine orthopädische Versorgung zu nennen. 3. sind Maßnahmen zur Besserung oder Verhütung von Deformierungen im Skelettsystem wie aktive oder passive Bewegungsübungen Kräftigungsübungen für die Muskulatur und eventuell auch eine orthopädische operative Korrektur aufzuführen. 4. kann eine Hebung des Allgemeinzustandes und der Versuch einer Beeinflussung der Reaktionslage - insbesondere durch balneologische Maßnahmen in Form einer Badekur - angezeigt sein. Während der Badekur werden allerdings auch in wechselndem Ausmaß die zuvor aufgezählten therapeutischen Maßnahmen zum Einsatz kommen. . . .

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