Inhalationstechnik - Grundbegriffe und Definitionen |
Journal/Book: Sonderdruck aus HANDBUCH DER BÄDER- UND KLIMAHEILKUNDE (1962) S.138-145 Hrsg. W. Amelung und A. Evers Schattauer-Verlag Stuttgart. 1962;
Abstract: IX 3. Inhalationstechnik - Grundbegriffe und Definitionen Den technischen Einrichtungen zur Inhalation kommt die Aufgabe zu Heilmittel in richtiger Dosierung und in zweckentsprechendem Zustand in bestimmte Abschnitte der Atemwege zu befördern. Wäßrige Lösungen von Mineralsalzen wie sie in den Kurorten ganz überwiegend zur Behandlung der Atemwege Verwendung finden müssen zum Zweck der Inhalation in kleine Tröpfchen zerteilt werden. Ein Gemenge solcher Tröpfchen mit Luft oder anderen Gasen wird als Nebel bezeichnet1. Eine optimale Ausnützung der therapeutischen Möglichkeiten ist nur erreichbar wenn man die Eigenschaften von Nebeln und Verneblern unter Beachtung physikalischer Gesetzmäßigkeiten an das jeweilige Behandlungsziel anpaßt. Wie später noch näher auszuführen sein wird ist für die Beständigkeit eines Nebels sowie für den Ort seiner Ablagerung in den Atemwegen vor allem seine Zusammensetzung aus Tröpfchen verschiedener Größe maßgebend. HEUBNER (1) hat hierfür den Begriff Zerstäubungsgrad geprägt; man spricht auch vom Tröpfchengrößenspektrum eines Nebels wenn man die prozentualen Anteile bestimmter Größenklassen an der Gesamtzahl aller Tröpfchen oder am Gesamtvolumen der vernebelten Flüssigkeit (z. B. Abb. 50) graphisch bzw. tabellarisch darstellt [DIRNAGL (1)]. Die beiden Arten des Größenspektrums müssen wohl voneinander unterschieden werden (HÜCKEL). Man bedenke daß zum Beispiel 1 Tröpfchen von 10 µ Durchmesser2 die gleiche Flüssigkeitsmenge enthält wie 1000 Tröpfchen von 1 µ Durchmesser. Da der pharmakologische Effekt zu der verabreichten Wirkstoffmenge in Beziehung steht verdient die Volumdarstellung des Größenspektrums den Vorzug. Besonders feindisperse Nebel Stäube (feste Partikel) und Rauche (feste und flüssige Partikel gemischt) werden als Aerorole bezeichnet; großtropfig Nebel als Spray. Leider fehlen verbindliche Grenzziehungen für den Tröpfchendurchmesser zwischen diesen Bezeichnungen des Dispersionsgrades. Innerhalb der Inhalationstherapie kann man wohl am besten den Aerosolbereich nach oben bei etwa 6 bis 10 µ Tröpfchendurchmesser begrenzen weil hier die Lungengängigkeit (s. Kap. XI 4) aufhört. . . . .
© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – Impressum – Datenschutzerklärung