Strahlungsmessungen im Mittelgebirge |
Journal/Book: ARCHIV FÜR PHYSIKALISCHE THERAPIE 14. Jahrgang 1962 Heft 3. 1962;
Abstract: Von Dr. rer. nat. W. Busse Königstein (Taunus) Strahlungsmessungen betrafen bislang die Messung der direkten Sonnenstrahlung auf die zur Strahlrichtung senkrechte Flächeneinheit und die Globalstrahlung d.h. die Strahlung von Sonne und Himmel auf die horizontale Flächeneinheit. Nach dem Kriege kam ein Gerät in Gebrauch das die Messung der Zirkumglobalstrahlung d. h. der Strahlung von Sonne Himmel und Boden auf die Flächeneinheit einer Kugel gestattet das Beilanipyranometer. Das Bellanipyranometer besteht aus einer mit Alkohol gefüllten und von einer evakuierten Glaskugel umschlossenen Metallkugel die der Zirkumglobalstrahlung exponiert sich erwärmt und eine der Strahlungsmenge entsprechende Alkoholmenge verdampfen läßt welche in einem Meßrohr wieder kondensiert. Nach der Ablesung der kondensierten Alkoholmenge im Meßrohr am Abend welche nach Eichschein die Kalorientagessumme ergibt läßt man den Alkohol wieder in die Kugel zurücklaufen wodurch das Instrument für den nächsten Tag gebrauchsfähig ist. Die Messung der Kalorientagessumme ist also denkbar einfach und kann von völlig ungeübten Kräften ausgeführt werden. Im Jahr 1954 hat die damalige MMB St. Blasien 4 Bellanipyranometer in Dienst gestellt und zwar in St. Blasien (800 m) im Höchenschwand (1000 in) in Bad Dürrheim (714 in) und in Friedrichshafen (400 m). Zu gleicher Zeit liefen auch in Bad Soden/Ts. (180 m) Messungen mit dem Bellanipyranometer. Die Ergebnisse der 5 Meßorte sollen die nächsten Bilder zeigen. Da bei der Zirkumglobalstrahlung die Strahlung von Himmel und Boden wesentliche Anteile liefert spielen die Horizontbeschränkung und die Bodenbeschaffenheit am Meßort eine wesentliche Rolle. In dieser Hinsicht war die Aufstellung des St. Blasier Instrumentes auf der Plattform des dortigen Klimainstitutes denkbar ungünstig da der Horizont dort stark beengt war und das quasi in der Luft hängende Instrument kaum eine Bodenrückstrahlung empfing außer von einem fichtenbewachsenen Südhang der bei Strahlungstagen im Winter fast immer schneefrei war. In Höchenschwand und in Bad Dürrheim stand das Instrument auf ebenem Wiesenboden in Friedrichshafen stand es auf der Hafenmole so daß es die Reflexstrahlung des Sees erhielt und in Bad Soden auf Sandboden der reichliche Reflexstrahlung zu liefern vermag. ... ___MH
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