Enzymatische Bestimmungen der Glucose in Blut Liquor und Harn |
Journal/Book: Klinische Wochenzeitschrift . Jahrgang 11. Heft 1. Juni 1962 S. 585-589. 1962;
Abstract: Von W. BARTHELMAI und R. CZOK Aus dem Physiologisch-Chemischen Institut der Universität Marburg (Direktor: Prof.Dr.Dr. h.c. TH. BÜCHER) Bei der Anwendung von Bestimmungsmethoden die die reduzierende Eigenschaft der Glucose ausnutzen werden auch noch andere Substanzen des Blutes miterfaßt. Ein gewisser Grad der Spezifität läßt sich durch die Auswahl der proteinfällenden Reagentien und der Oxydationsmittel erreichen. Die bekannteste auf diesem Prinzip beruhende Methode ist von HAGEDORN und JENSEN angegeben worden8. In zahlreichen Modifikationen wurde der Versuch unternommen den durch andere Substanzen bedingten Anteil an der Gesamtreduktion die sog. Restreduktion weitgehend zu eliminieren 4 9. Seit der Entdeckung und präparativen Anreicherung der Glucoseoxydase (Notatin) 5 13 18 gewannen die enzymatischen Bestimmungen wegen ihrer Spezifität zunehmende Bedeutung. Die Glucoseoxydase katalysiert die Oxydation der ß-Glucose zum -Gluconolacton wobei H2O2 entsteht das manometrisch gemessen werden kann. Eine wesentliche methodische Vereinfachung wurde durch die Kombination der H2O2-Spaltung (Peroxydase) mit der Oxydation von Leukofarbstoffen erreicht14 23 (s. Schema). Auf dem Prinzip des optischen Testes von O. WARBURG24 beruhen Methoden die nach Phosphorylierung der Glucose des entstehende ADP oder das Glucose-6-phosphat über Reaktionen messen in denen Di- oder Triphosphopyridinnucleotid oxydiert bzw. reduziert werden (s. Schema). Nach der von PFLEIDERER und GREIN publizierten Methode19 wird das ADP in nachgeschalteten durch Pyruvatkinase und Lactatdehydrogenase katalysierten Reaktionen bestimmt. Die Autoren weisen darauf hin daß auch Fructose und Glucosamin durch Hexo-kinase phosphoryliert werden1 3 15 17 22. Außerdem können die im Handel verfügbaren Hexokinasepräparate Myokinase enthalten und somit aus ATP und AMP noch weiteres ADP entstehen lassen. Diese Nebenreaktion bedingt eine konstante Oxydation von DPNH und muß durch Extrapolation auf den Reaktionsbeginn rechnerisch eliminiert werden.
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