Untersuchungen zum Wirkungsmechanismus der Hyaluronidasehemmung antirheumatischer Substanzen1)

Journal/Book: Sonderdruck aus "Die Pharmazie" Heft 8 Berlin August 1959 14. Jahrgang. 1959;

Abstract: Aus der Medizinischen Poliklinik der Universität München (Direktor: Professor Dr. W. Seitz) 1)Auf Aufforderung der Schriftleitung. Zusammenfassung In einer Übersicht wird über eigene Tierversuche berichtet die den Zweck verfolgten die Wirkungsweise der Hyaluronidasehemmung durch antirheumatische Substanzen und Behandlungsmethoden näher aufzuklären. Es hat sich gezeigt daß eine Aktivierung der Nebennierenrinde durch die geprüften Substanzen wohl stattfindet aber für das Zustandekommen der Hyaluronidasehemmung nicht maßgebend ist. Wichtig ist eine Ausschüttung von Nebennierenmark-Catecholaminen deren hyaluronidasehemmende Wirkung genau wie die der Antirheumatica durch Ergotamintartrat blockiert werden kann. Die Hyaluronidasehemmung tritt erst in der auf die primäre Catecholaminwirkung erfolgenden Gegenregulationsphase in Erscheinung. Hier wirksame Faktoren werden in weiteren später zu veröffentlichenden Arbeiten aufgeklärt. Durch Bestimmungen des Catecholamingehalts der Nebennieren konnte die Catecholaminausachüttung auch direkt sichtbar gemacht werden. Ein Teil der geprüften Substanzen bringt vorwiegend das vorhandene Catecholamindepot zur Ausschüttung während bei anderen Stoffen eine Ausschüttung auf Kosten einer massiven Neubildung im Vordergrund steht. Bei längerer Applikation kann die Hyaluronidasehemmung wochenlang anhalten; auch bei dieser Nachwirkung scheint eine Nebennierenmark-Funktion noch die entscheidende Rolle zu spielen. Außerdem zeigt sich daß bei länger dauernder Applikation über eine bestimmte Zeit hinaus die Hyaluronidasehemmung langsam zurückgeht obwohl das Medikament weiter verabfolgt wird. Die Geschwindigkeit dieser Erschöpfung scheint bei den verschiedenen Substanzen unterschiedlich zu sein. Es ergeben sich hieraus vielleicht therapeutische Konsequenzen bezüglich Applikationshäufigkeit und -dauer sowie über etwaige Behandlungspausen. ___MH

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