Behandlungsmöglichkeiten bei Alterserscheinungen |
Journal/Book: Die Heilkunst ZEITSCHRIFT FÜR PRAKTISCHE MEDIZIN MÄRZ 1958 SONDERDRUCK Heft 3. 1958;
Abstract: Von Prof. Dr. med. Walther A m e l u n g Zusammenfassung: Der Arzt darf die Alterserscheinungen nicht bagatellisieren; auch der Greis als Patient will ernst genommen und sorgfältig behandelt werden. Bericht über die therapeutischen Erfahrungen bei rund 3000 Menschen über 60 Jahre die vom Vortragenden persönlich stationär behandelt wurden. Noch um die Jahrhundertwende standen bei dem Mann von 50 Jahren die neurasthenischen Beschwerden im Vordergrund. Heute treten bei ihm als Zeichen einer frühzeitigen Gefäßschädigung Herzinfarkt und apoplektischer Insult auf. Diese gefährlichen Gefäßschädigungen in einem verhältnismäßig frühen Lebensalter sind Zeichen eines disharmonischen Alters. Im Gegensatz zu diesen Beobachtungen steht die Tatsache daß der Mensch von heute nicht nur länger lebt sondern auch viel langsamer altert wobei kalendarisches Alter und biologisches Alter nicht immer zusammenfallen. Obwohl manche Erkrankungen im Alter anders verlaufen als in früheren Lebenszeiten sind auch beim alten Menschen Kompensationsvorgänge vorhanden die wir therapeutisch ausschöpfen müssen. Die Krankheitsanfälligkeit im höheren Lebensalter scheint im allgemeinen nicht gesteigert zu sein der Greis wird jedoch bedroht durch eine häufig larvierte Herzmuskelschwäche. Hinweis auf die Gefahr einer Unterbrechung des gewohnten Lebensrhythmus durch Pensionierung und andere äußere Eingriffe. Auch nach seiner Pensionierung soll der Mensch deshalb noch tätig sein um gut zu altern. Altershyperthyreosen dürfen nicht verkannt werden. Auch schwerste chronische Herzmuskelschwächen im Alter entstanden und länger bestehend können noch mit Erfolg behandelt werden. Die Strophanthin- und Digitalisbehandlung beim alten Menschen. Regulierung der Ernährung. Diskussion der kochsalzfreien Kost beim alten Menschen. Hinweis auf die Durchführung von Krankengymnastik und anderer formen der physikalischen Therapie. Der Herzinfarkt im Greisenalter bedarf besonderer Beachtung. Die notwendige längere Bettruhe kann schwere Veränderungen am Skelett setzen. Differentialdiagnostische Abgrenzung der häufigen hartnäckigen Müdigkeit des älteren Menschen. Die Schlaflosigkeit im hohen Alter und ihre Therapie. Durch chronischen Schlafmittelmißbrauch können schwere cerebralsklerotische Krankheitsbilder vorgetäuscht werden. Schwere Durchblutungsstörungen des Gehirns können durch Herz- Kreislauf- und physikalische Behandlung von der Peripherie aus bisweilen gebessert werden. Bei der balneologisch-klimatischen Therapie des Greises ist das zweckmäßige Verhalten im Kurort selbst mit für den Erfolg entscheidend. Indikationen und Kontraindikationen des Hochgebirgs- Meeresküsten- und Mittelgebirgsklimas. ___MH
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