Über den Mechanismus der asthmatischen Atemstörung |
Journal/Book: Zschr. inn. Med. Jahrg.12 (1957) Nr.5. 1957;
Abstract: Aus der III. Inneren Abteilung und dem Kardiopulmonalen Laboratorium des städtischen István-Krankenhauses in Budapest (Primararzt: Doz. Dr. G. G o t t s e g e n) Eingegangen am 5. 9. 1956 Zusammenfassung. 1. Das Atemminutenvolumen von Asthmatikern ist - sowohl im Anfall als auch im freien Intervall - mäßig der Sauerstoffverbrauch im Anfall stark erhöht. 2. Die Vitalkapazität ist im Anfalle stets niedrig in der Zwischenzeit normal oder leicht herabgesetzt. Atemgrenzwert und maximales Sekundenvolumen sind subnormal bereits im Intervall und sinken noch tiefer im Anfall. Nach Adrenalininjektion steigen sämtliche Atemwerte an. 3. Stenosenatmung bewirkt bei Gesunden keine Herabsetzung der Vitalkapazität bei Asthmatikern zumeist einen Anstieg. Das Verhältnis des maximalen Sekundenvolumens zur Vitalkapazität wird durch Adrenalin nicht beeinflußt. Diese Befunde sind schwer mit der Annahme vereinbar daß für die asthmatische Atemstörung ausschließlich die Erhöhung der Strömungswiderstände verantwortlich sei. 4. Gleichzeitige Bestimmung des intrathorakalen Druckes und der Luftströmung ergab folgende Resultate: keine signifikante Zunahme des Bronchialwiderstandes kann im Anfall nachgewiesen werden. Adrenalin löst die asthmatische Dyspnoe durch Steigerung von Kraft und Dauer der Exspiration; der Strömungswiderstand wird nur im anfallsfreien Intervall durch das Mittel vermindert. Bei chronischem Asthma mit andauernder Atemnot wird je nach der augenblicklichen Krankheitslage die eine oder die andere Reaktionsweise beobachtet. 5. Verengerung der Bronchiallumina und Dysfunktion der Atemmuskulatur tragen gemeinsame Verantwortung für die Entstehung der asthmatischen Atemstörung. ___MH
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