ERKENNUNG DER STÖRUNGEN DES SÄUREBASE-STOFFWECHSELS UND IHRE KLINISCHE BEDEUTUNG |
Journal/Book: Sonderdruck aus "Klinische Wochenschrift" 35. Jahrgang 15. He f t 1. August 1957 S. 749-753. 1957;
Abstract: Aus dem Centrallaboratorium des Universitätshospital (Rigshospitalet) Kopenhagen (Direktor: POUL ASTRUP) Zusammenfassung. Wie bereits von mehreren Untersuchern (DEVOR 1953; PRAETORIUS 1954; OWEN und ROBSON 1956) vorgeschlagen wurde müssen BRÖNSTEDs Definitionen für Säuren und Basen auch in der ärztlichen Terminologie angewandt werden. Dies schafft größere Klarheit besonders dadurch daß der Säuren- und Basenstoffwechsel unabhängig vom Kationenstoffwechsel betrachtet werden kann. Das führt zu einer Veränderung der Bedeutung verschiedener jetzt verwendeter Ausdrücke. Hierzu kommt noch daß der augenblickliche Sprachgebrauch in mancher Hinsicht zu Mißverständnissen führen kann besonders in bezug auf den Ausdruck Acidose und die Bezeichnung der Meßresultate mit denen die Diagnose der Störung unterbaut wird wobei in erster Linie an die Bezeichnungen "Bicarbonat" und "Alkalireserve" für Gesamt-CO2 gedacht wird. Eine Änderung der jetzt gebräuchlichen Terminologie wird vorgeschlagen (s. Schema 1 und 2) (o. Schemata). Aus dem theoretischen Abschnitt geht hervor daß es bei Vornahme eines genauen Säure-Base-Status auf der Grundlage einer Blutanalyse absolut notwendig ist pH pCO2 und Bicarbonatgehalt zu bestimmen d. h. bei einem fixierten pCO2 [(= 40 mm Hg wie von HASSELBALCH vorgeschlagen (HASBELBALCH 1917)] bei vollständiger Sättigung des Hämoglobins mit 0 2 und bei 38° C. Dieser Bicarbonatgehalt wird mit Standardbicarbonat bezeichnet. Einfache und schnelle Methoden zur Bestimmung dieser 3 Größen im Blute einig allein auf der Grundlage der pH- Bestimmung und Normalwerte werden angegeben. Es wird gezeigt daß eine Bestimmung des Gesamt-CO2 im Plasma zur Sicherung der Diagnose Acidose oder Alkalose nicht ausreicht da Gesamt-CO2 ein Ausdruck für die Resultante der Einwirkung der metabolischen wie der respiratorischen Komponente auf den Kohlendioxydgehalt ist. Statt dessen ist es vorteilhafter diese Werte einzeln als pCO2 bzw. Standardbicarbonat zu bestimmen. ___MH
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